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Westfalenpost: Rückzug im Groll

Hagen (ots)

Merz hadert mit der CDU-Politik
Von Bodo Zapp
Die Nachricht vom politischen Rückzug sorgt nicht nur in der Region 
für Aufsehen, gänzlich überraschend ist der Verzicht von Friedrich 
Merz auf eine erneute Bundestags-Kandidatur aber nicht. Zu oft hatte 
man sich in letzter Zeit gefragt, wie sich die Grundhaltung des 
früheren Unions-Fraktionschefs mit einigen Richtungsentscheidungen in
der CDU vereinbaren lässt.
 Seinen von Angela Merkel erzwungenen Rückzug von der Fraktionsspitze
hatte der kantige Sauerländer nie verwunden. Abgeordneter ohne 
wesentlichen Einfluss auf den Gang der politischen Dinge - das 
vertrug sich auf Dauer nicht mit seinem Selbstverständnis. 
Parteipolitik, die im Widerspruch zu eigenen Überzeugungen steht, 
will er nun nicht weiter unterstützen.
 Er wolle jetzt keine große politische Diskussion auslösen, sagt 
Merz. Verhindern kann er es nicht. Zu heftig ist sein Ärger speziell 
über den "selbsternannten Sozialpolitiker Rüttgers", als dass die 
Partei einfach zur Tagesordnung übergehen könnte. Zumal der 
Sauerländer mit seinen Ansichten nicht alleine steht. Dass 
Christdemokraten, die alte bürgerliche Standpunkte aufgeben, auch 
gleich in die SPD eintreten könnten, mag vielleicht mancher denken. 
Merz will sich das Rückgrat nicht verbiegen und zieht die Konsequenz.
 Egal, wie man zu ihm steht: Für die Politik ist sein Rückzug ein 
Verlust. So viele kluge Köpfe hat das Land nicht! Dass ein 
ehrgeiziger Mann dieses Kalibers nur noch als Anwalt aktiv sein wird,
mag man nicht recht glauben. Der Rückzug sei kein grundsätzlicher 
Bruch mit der Politik, sagt Merz. Ein Wiedersehen auf der großen 
Politbühne ist demnach nicht auszuschließen.

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