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Westfalenpost: Jungs großer Fehler Debatte um deutschen Nahost-Einsatz

Hagen (ots)

Von Jörg Fleischer
Es ist nicht das erste Mal, dass Franz Josef Jung als 
Verteidigungsminister eine unglückliche Figur macht. Das war bereits 
während der Entscheidungsfindung für den Kongo-Einsatz so. Viel zu 
lange wussten die Bürger, wussten die Soldaten nicht, was eigentlich 
Sache war.
 Nun aber hat Jung einen weiteren großen Fehler begangen. Im 
Sommerloch verkündet er freimütig, in letzter Konsequenz könne sich 
Deutschland dem Einsatz in einer möglichen Nahost-Friedenstruppe 
nicht verweigern. Damit hat Jung öffentlich ausgesprochen, was nur 
die Kanzlerin hätte sagen dürfen. Denn das Thema deutsche Soldaten in
Nahost ist nicht irgendeins. In das historisch schwierige und 
brisante Verhältnis zwischen Deutschland und Israel gehören keine 
verbalen Unachtsamkeiten - schon gar nicht, wenn diese von einem 
deutschen Verteidigungsminister kommen.
 Jung hat nichts dazu gesagt, wie sich deutsche Soldaten verhalten 
sollten, wenn sie in Gefechte - möglicherweise auch gegen die 
israelische Armee - verwickelt würden. Sollte also die Bundeswehr 
Teil einer Nahost-Friedenstruppe sein, die nur sinnvoll ist, wenn sie
mit einem robusten Mandat ausgestattet ist, wenn sie schießen darf? 
Besser nicht. Jedenfalls verträgt die Debatte über dieses heikle 
Thema keinen politischen Schnellschuss, wie ihn sich Jung geleistet 
hat.

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