Alle Storys
Folgen
Keine Story von Westfalenpost mehr verpassen.

Westfalenpost

Westfalenpost: Nicht wetterfest Neuverschuldung steigt wieder

Hagen (ots)

Von Winfried Dolderer
Spare in der Zeit, dann hast du in der Not, sagt ein altbackenes 
Sprichwort. Stimmt nicht, sagen neuerdings die Wirtschaftsweisen. 
Gerade in der Not muss der Staat Geld in die Hand nehmen ohne 
Rücksicht auf den Schuldenstand, und wer wollte schon weiser sein als
ein Wirtschaftsweiser? Etwas mulmig wird einem aber doch beim 
Betrachten des jähen politischen Paradigmenwechsels.
 Zwar ist das Konzept einleuchtend, dass sich der Staat in schlechten
Zeiten verschuldet und der Wirtschaft unter die Arme greift, um bei 
besserer Konjunktur und sprudelnden Steuereinnahmen die Schulden 
abzubauen. Wüsste man nicht, dass das so noch nie funktioniert hat. 
Genauer gesagt, funktioniert hat immer nur der erste Teil des 
Szenarios, das Schuldenmachen in schlechten Zeiten. Auf diese Weise 
haben die aufeinander folgenden Regierungen seit Brandt einen 
Schuldenberg von 1,5 Billionen, 18 300 Euro pro Bundesbürger, 
aufgehäuft. Der jetzt noch weiter wachsen wird.
 Dabei war die Große Koalition mit dem Versprechen angetreten, 
endgültig Remedur zu schaffen. Und mit dem Vorsatz, erfolgreicher zu 
sein als Eichel, der vor fast zehn Jahren Ähnliches versprochen 
hatte. Er wollte bis 2006 den Haushaltsausgleich hinkriegen. Dann 
platzte die Internet-Blase, und Eichel versank im Finanzmorast. Jetzt
wiederholt sich die Geschichte. Auch Nachfolger Steinbrück hat 
geglaubt, er könnte sich Zeit lassen mit dem Konsolidieren und 
unterdessen ein wenig "gestaltende Finanzpolitik" treiben. Ein 
Schönwetter-Minister nicht anders als Eichel. Auf einmal ist das 
schöne Wetter vorbei. Spare in der Zeit? Altbacken, gewiss.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Westfalenpost
Weitere Storys: Westfalenpost
  • 19.11.2008 – 20:14

    Westfalenpost: Moderne Seeräuberei

    Hagen (ots) - Am Horn von Afrika eskaliert die Gewalt Von Jörg Fleischer Allein in den vergangenen zwölf Tagen haben Piraten am Horn von Afrika sieben Schiffe gekapert. Die moderne Seeräuberei ist dabei, eine neue Dimension zu erreichen. Piraten bringen einen Supertanker in ihre Gewalt - wann wird es ein großes Passagierschiff sein? Auf einem der wichtigsten Seewege zwischen Europa und Asien eskaliert die ...

  • 18.11.2008 – 18:49

    Westfalenpost: Erste Erfolge bei Pisa

    Hagen (ots) - Aber Schulreformen brauchen Zeit Von Wilfried Goebels Pisa-Studien lösen regelmäßig politische Schockwellen aus - so auch dieses Mal. Bei allen regionalen Unterschieden gilt die Kernaussage: Migranten- und Arbeiterkinder haben es schwer an deutschen Schulen. Der Zusammenhang zwischen Schulerfolg und sozialer Herkunft bleibt der Schwachpunkt im System. Die Lösung: Schule muss sich deutlich mehr um ...

  • 17.11.2008 – 19:39

    Westfalenpost: Notfall Opel

    Hagen (ots) - Staatliche Hilfe ist ein schmaler Grat Von Sven Nölting Die Kernfrage im Fall Opel lautet: Darf der Staat ein Unternehmen mit Finanzhilfen vor dem Aus bewahren? Die Antwort ist einfach: Nein, keinesfalls. Einseitige Staatshilfen für Opel verzerren den Wettbewerb zum Nachteil anderer Autobauer. Auch die Finanzkrise taugt nicht als Argument für eine Ausnahme. Die Opel-Mutter General Motors war schon schwer angeschlagen, lange bevor die ersten Banken ...