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Westfalenpost: Beschämende Kluft Kinder fühlen Benachteiligung

Hagen (ots)

Von Thorsten Keim
Kinder aus sozial schwachen Familien fühlen sich schon früh für 
den Rest ihres Lebens benachteiligt, schätzen ihre Zukunftschancen 
schlechter ein und streben niedrigere Schulabschlüsse an. Diese 
Botschaft ist nicht neu. Neu ist, dass die Nachricht von den Kindern 
im Rahmen der Studie eines christlichen Hilfswerks erstmals selbst 
artikuliert wird.
 Diese Untersuchung kommt spät. Schon seit Jahren werden Jugendliche 
zu ihren Einstellungen, Wünschen und Bedürfnissen regelmäßig 
interviewt. Doch in den Kinderzimmern haben sich die Sozialforscher 
bislang noch nicht so weit vorgetraut, dass daraus Repräsentatives 
abzulesen gewesen wäre.
 Die Ergebnisse vertiefen die bekannte Problematik aus Pisa-, Schul-,
Ernährungs- oder Gesundheitsuntersuchungen. Sie sind ein Plädoyer für
die Ganztagsschule, in der besonders unbetreute Kinder bessere 
Möglichkeiten individueller Förderung vorfinden.
 Bund und Länder stecken viel Geld ins Bildungswesen. Schulen sind 
besser ausgestattet, und Lehrer werden besser bezahlt als in vielen 
anderen Staaten. Dennoch diskriminiert unser Schulsystem Kinder aus 
armen Elternhäusern. Man kann streiten, woran das liegt und wie die 
Probleme zu lösen sind. Unbestreitbar ist, dass die tiefe Kluft 
zwischen Gewinnern und Verlierern nicht weniger beschämend ist als 
die Tatsache, dass 140 Millionen Kinder weltweit der Schulbesuch noch
immer verwehrt ist.
 Doch dass Kinder aus sozial schwachen Familien in Deutschland, nach 
ihrem Berufswunsch befragt, zur Antwort geben: "Ich werde Hartz IV!",
ist vor dem Hintergrund der Studie mehr als beißendes Kabarett.

Pressekontakt:

Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160

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