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NOZ: Interview Medien mit Wolfgang Stumph, Schauspieler

Osnabrück (ots)

Wolfgang Stumph: Ausländerfeindlichkeit ist egoistisch und engstirnig

Dresdener Schauspieler: Diese Stadt und dieses Land gehören uns nicht allein - 68-Jähriger outet sich als Schnarcher

Osnabrück.- Der Dresdener Schauspieler Wolfgang Stumph hat sich im Zusammenhang mit den Pegida-Demonstrationen in seiner Heimatstadt klar von jeder Fremdenfeindlichkeit distanziert: "Es ist einfach eine Pflicht, Not leidenden Menschen, ganz gleich welcher Herkunft oder Glaubensrichtung, zu helfen. Diese Stadt und dieses Land gehören uns nicht alleine, uns gehört nur diese Erde," sagte der 68-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Deshalb finde er "jede Form von Ausländerfeindlichkeit egoistisch, engstirnig und kleinbürgerlich".

Stumph erinnerte an ein Zitat August des Starken, der als Kurfürst schon 1697 etwas gesetzlich habe festlegen lassen, das sich die Sachsen heute noch einmal in Erinnerung rufen sollten: "Im Kurfürstentum sei es jeglicher Person freigestellt, woher sie auch kommen möge, der Konfession nachzugehen, wonach ihr wohlhochlöblich geziemt." Auf der anderen Seite, so Stumph weiter, "muss man die Ängste und Unsicherheit der Menschen ernst nehmen, nicht verteufeln".

Stumph hatte an der Kundgebung gegen die Pegida-Demonstrationen in Dresden teilgenommen: "Ich war einer der 35.000, die zeigen wollten: Wir sind für Weltoffenheit und auch ein Gesicht von Dresden. Dabei ging es nicht um hier die Guten und da die Schlechten, sondern auch um kritische Töne." Es sei aber Zeit gewesen, "dass diejenigen, die in Dresden etwas zu sagen haben und keine politischen Ämter bekleiden - Künstler, Bildungsbürger und andere - Flagge zeigen und den Mund aufmachen, dass unsere Zukunft nicht in Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Intoleranz liegt, sondern in Weltoffenheit."

Als ein Statement in Sachen Fremdenfeindlichkeit versteht Stumph auch seinen Film "Blindgänger" (ZDF, 26. Januar, 20.15 Uhr). Darin spielt er den Dresdener Bombenentschärfer Conrad Stein, der sich um ein tschetschenisches Flüchtlingsmädchen kümmert und es vor der Abschiebung bewahren will: "In dem Film stecken auch meine Antworten auf Fragen wie: Was ist Heimat? Was ist Zivilcourage? Was ist Sturheit? Der Mann heißt nicht Weichei, sondern Stein. Und er vermittelt ganz klar: Auf dich kommt es an, nicht auf die anderen."

Da der von ihm gespielte Conrad Stein im Film mehrfach laut schnarcht, outete sich auch Stumph als Schnarcher: "Es ist immer etwas von meinen Lebenserfahrungen drin - also schnarche ich auch. Ich habe natürlich als Schauspieler das Schnarchen gespielt, aber meine Frau hat mir versichert, dass ich es nicht nur spiele. Sie und meine Tochter haben es sogar mit dem iPhone aufgenommen, damit ich es glaube."

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