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Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Professor Christine Langenfeld, Vorsitzende des Sachverständigenrates deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR)

Osnabrück (ots)

Sachverständigenrat für Migration erneuert Kritik an Betreuungsgeld

Vorsitzende Langenfeld: "Integrationspolitisch falsches Signal"

Osnabrück.- Anlässlich der Einführung des Betreuungsgeldes am Donnerstag dieser Woche (1. August) hat der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) seine Kritik an der Reform erneuert. Die SVR-Vorsitzende Professor Christine Langenfeld sagte im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag): "Das Betreuungsgeld sendet integrationspolitisch ein falsches Signal, weil es einen Anreiz setzt, Kinder zu Hause zu betreuen. Das gilt insbesondere für Menschen, deren Kinder eine außerhäusliche Betreuung besonders benötigen würden, etwa um gute Deutschkenntnisse zu erwerben." Langenfeld betonte, dass sie diese Kritik keineswegs als Ausdruck von Misstrauen gegenüber den erzieherischen Fähigkeiten von Eltern verstanden wissen wolle. "Aber es ist nun einmal eine Tatsache, dass nicht alle Eltern - ob mit oder ohne Migrationshintergrund - ihre Kinder genügend fördern, gerade im sprachlichen Bereich." In diesen Fällen könne eine außerhäusliche Betreuung viel bewirken, sagte Langenfeld, "und sei es nur eine Teilzeitbetreuung".

Die Einführung des Betreuungsgeldes erfolgt zeitgleich zum Inkrafttreten des Rechtsanspruchs auf einen Kita-Platz. Eltern, die künftig keinen solchen Betreuungsplatz oder keine bezahlte Tagesmutter in Anspruch nehmen, können die neue Sozialleistung erhalten. Das Betreuungsgeld beträgt monatlich zunächst 100 Euro, später steigt es auf 150 Euro.

Der SVR ist ein unabhängiges, wissenschaftliches Gremium, das zu integrations- und migrationspolitischen Themen Stellung bezieht. Das Gremium wird von acht großen deutschen Stiftungen gefördert, unter anderem von der Stiftung Mercator und der Volkswagenstiftung.

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