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Neue OZ: Kommentar zu Syrien
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Osnabrück (ots)

Die Propagandawaffe

Der klassische ABC-Alarm besteht aus einem auf- und absteigenden Heulen, das innerhalb einer Minute zweimal unterbrochen wird. Dieser Sirenenton sollte inzwischen nicht erst dann erklingen, wenn chemische Kampfstoffe zum Einsatz kommen. Sondern schon dann in allen Köpfen schrillen, wenn von Chemiewaffen auch nur die Rede ist: als Warnung vor akuter Propagandagefahr.

Regelmäßig müssen chemische Waffen inzwischen zur Manipulation von Meinungen herhalten. Nicht mehr als Drohmittel gegen den Feind, nein. Sondern die Angst vor ihnen wird als Kriegsgrund gegen den Besitzer instrumentalisiert, dem friedliebende Bürger gefälligst nicht zu widersprechen haben.

In Syrien kommt noch eine Dimension hinzu. Denn nach Lage der Dinge hat Machthaber Baschar al-Assad gar keine Absicht, Chemiewaffen zu verwenden, ebenso wenig wie Saddam Hussein in seinen späten Jahren im Irak. Aber was damals geklappt hat, könnte nochmals gelingen, lautet aber offenbar das Kalkül von Kreisen, die auf ein Eingreifen der USA hoffen.

Und so werden Assads Gegner nicht müde, vor chemischen Waffen zu warnen, die Verwendung zu unterstellen, gegebenenfalls zu erfinden - und vielleicht irgendwann vorzutäuschen? Schließlich hat sich Barack Obama dazu hinreißen lassen, einen C-Waffen-Einsatz als "rote Linie" zu bezeichnen - ein Fehler, der ihn jetzt einholt, indem der US-Präsident eine ausufernde und unüberschaubare Propaganda heraufbeschworen hat.

Burkhard Ewert

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