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Neue OZ: Kommentar zu NSU-Prozess

Osnabrück (ots)

Wie beim Glückspiel

Auch nach der Auslosung der reservierten Journalistenplätze für den NSU-Prozess kehrt am Oberlandesgericht München keine Ruhe ein. Über die erneute große Unzufriedenheit der Medienvertreter dürfen sich die Richter nicht wundern, geriet doch die Vergabe zum Glücksspiel. Eine Ideallösung war sie nicht.

Angesichts des Platzmangels müssen nach wie vor viele Medienvertreter leider draußen bleiben. Dass nun beim Prozess mehrere türkische und griechische Medien zum Zug kommen, ist immerhin ein Fortschritt gegenüber dem früheren Windhundverfahren, das die Schnellsten belohnte. Während öffentlich-rechtliche Sender gleich mehrfach vertreten sind, bleiben alle überregionalen deutschen Tageszeitungen ausgesperrt. Ein großes Ärgernis. Wenn deren Verlage nun juristische Schritte prüfen, lässt sich das zwar gut verstehen. Aber erneute Klagen könnten auch zu einer nochmaligen Verschiebung des Prozessauftakts führen. Diese Situation wäre nur schwer erträglich für die ohnehin schon leidgeprüften Angehörigen der Mordopfer. Einen nachträglichen Tausch der Presseplätze hat das Oberlandesgericht immerhin zugelassen. Diese Möglichkeit sollte wahrgenommen werden. Es ist allerhöchste Zeit, dass sich der Blick der Öffentlichkeit wieder ganz auf das Verfahren selbst richtet: einen außergewöhnlichen Strafprozess um rassistisch motivierte Morde und Anschläge.

Christof Haverkamp

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