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Neue OZ: Kommentar zu Arbeitsmarkt
Soziales
Hartz IV

Osnabrück (ots)

Kuschelpädagogik hilft nicht

Wer Vorurteile hat, muss selbst nicht mehr denken. Das ist im Fall der Hartz-IV-Empfänger besonders bitter, weil hier auf eine Bevölkerungsgruppe verbal eingeschlagen wird, die ohnehin am Boden liegt.

Faul, dumm, zur Arbeit unfähig, so lautet oft das gängige Meinungsbild, wie nun eine Umfrage bestätigt. Mal davon abgesehen, dass dieses Urteil jeden Respekt vor Menschen in schwierigen Lebenslagen vermissen lässt: Diese Unterstellungen sind grundfalsch.

Natürlich gibt es Sozialmissbrauch und Hartz-IV-Empfänger, die nicht arbeiten wollen. Andere können nicht, weil sie Drogenprobleme oder psychische Erkrankungen haben. Alarmierend sind Familienmilieus in Brennpunkten, in denen die Abhängigkeit von sozialen Transferleistungen von Generation zu Generation fortbesteht. Hier muss der Staat härter eingreifen, etwa auf Einhaltung der Schulpflicht pochen. Mit Kuschelpädagogik ist niemandem geholfen.

Doch die Problemfälle unter den Hartz-IV-Empfängern stellen eine Minderheit dar. Die Mehrheit bemüht sich redlich. Viele arbeiten sogar in Minijobs oder in Teilzeit. Hier zeigt sich, wie wichtig die Hartz-IV-Reformen waren. Bei aller Kritik an handwerklichen Fehlern: Die Abkehr von dem Typ Sozialstaat, der Armut nur alimentierte und somit zementierte, war richtig. Das Prinzip Fördern und Fordern hat dabei geholfen, mehr arbeitsfähige Hartz-IV-Empfänger wieder in reguläre Jobs zu bringen. Jeder hat eine Chance verdient.

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