Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Bundestag
Rederecht

Osnabrück (ots)

Angemessen reagiert

Jetzt soll die viel diskutierte Reform des Rederechts im Bundestag vorerst doch nicht kommen. Gut, dass die Parlamentsgeschäftsführer von Union, SPD und FDP so schnell auf die Proteste reagiert haben. Die vorgesehene Änderung hätte der Demokratie geschadet. Auch verfassungsrechtlich ist so eine Einschränkung fragwürdig. Zudem handelt es sich bei der Redezeit nicht um ein Thema, dass das Parlament in großer Eile durchpeitschen muss.

Wichtig ist daher, dass sich nun alle Fraktionen in Ruhe und Nüchternheit auf eine praktikable Reform einigen. Die Lösung sollte Trickserei ausschließen und verhindern, dass sich eine Partei durch Änderungsanträge mehr Redezeit verschafft. Vor allem aber sollte sie die Belange und Rechte der Abgeordneten berücksichtigen.

Nach dem Grundgesetz sind die Parlamentarier nicht an Aufträge und Weisungen gebunden, sondern nur ihrem Gewissen unterworfen. So steht es in Artikel 38, Absatz 1. Dieser Passus gilt, wohlgemerkt, für die einzelnen Abgeordneten, nicht aber für die Parteien oder Fraktionen. Zu bedenken ist auch, dass ein Abweichler ohnehin seine politische Karriere riskiert: Er läuft schnell Gefahr, innerparteilich isoliert zu werden, sodass er womöglich bei der nächsten Wahl nicht wieder als Kandidat aufgestellt wird. Wer sich quer zur Fraktion stellt, wird es sich deshalb überlegt haben und ein Ausscheren auf den Ausnahmefall beschränken.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 16.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Europa / Finanzkrise / Ratingagentur

    Osnabrück (ots) - Ramsch bleibt Ramsch Da gönnt sich Europa eine doppelte Peinlichkeit. Erst fordert ein Chor deutscher Politiker eine eigene europäische Ratingagentur, um die angeblich böswilligen Urteile von Moody's, Standard & Poor's und Fitch über die Kreditwürdigkeit der EU-Staaten aus der Welt zu schaffen. Und nun stehen sich die Europäer offensichtlich selbst im Weg, um den US-Firmen tatsächlich einen ...

  • 16.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Kunst

    Osnabrück (ots) - Peinliches Desaster Remarque plus Impressionisten, Kunst plus Glamour: Die Ausstellung mit Bildern der Sammlung des Literatur-Weltstars sollte ein Ereignis werden. Mit der Absage verkehrt sich das Prestige-Projekt für Osnabrück zum peinlichen Desaster. Nach den Debatten um das dicke Minus im Etat der Ausstellung "Die verborgene Spur" steht das Felix-Nussbaum-Haus wieder schlecht da, scheint Osnabrück ...

  • 16.04.2012 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Verkehr

    Osnabrück (ots) - Konstruierte Heimatverbundenheit Da wollte sich wohl ein Politiker aus der zweiten Reihe mit einem gut gemeinten Vorschlag profilieren. Kurz vor der Konferenz der Verkehrsminister schlägt Hessens Ressortchef Dieter Posch vor, dass Autofahrer bei Umzügen innerhalb Deutschlands ihr altes Nummernschild behalten dürfen sollten. In den Gedanken des FDP-Manns spiegelt sich immerhin ein liberales Verständnis von Politik wider: Etwas Geldersparnis und einen ...