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Neue OZ: Kommentar zu Afghanistan

Osnabrück (ots)

Bundeswehr auf der Flucht

Demokratie, Menschenrechte, Anti-Terror-Kampf: Das stand lange im Mittelpunkt der westlichen Afghanistan-Politik. Mittlerweile sprechen die Regierungen in Washington, London und Berlin aber nur noch über das eine: Abzug!

Das ist leichter gefordert als getan. Gerade im Krieg ist das ein äußerst schweres Manöver, wie sich nun wieder zeigt. Der deutsche Außenposten in Talokan ist zwar militärisch unbedeutsam. Er könnte aber auch Sinnbild für ein baldiges Scheitern dieser Friedensmission sein.

Denn die Bundeswehr zog nicht geordnet ab, sondern floh aus Angst, den Zorn aufgebrachter Afghanen zu spüren zu bekommen. Statt sich im Rahmen einer feierlichen Übergabe-Zeremonie von den Würdenträgern von Talokan zu verabschieden, machten sich die deutschen Soldaten in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Staub.

Offensichtlich reichten 300 Steine werfende Demonstranten aus, damit die Bundeswehr das Lager räumte. Die Taliban können somit einen weiteren Propagandaerfolg feiern - diesmal sogar, ohne einen einzigen Schuss abgegeben zu haben. Das ist bitter.

Viel spricht dafür, dass der gesamte Afghanistan-Krieg so traurig endet wie die kleine deutsche Militärmission in Talokan. Oder glaubt jemand ernsthaft, der unberechenbare Präsident Karsai wird noch ein Demokrat, die Taliban friedlich und die Gesellschaft frauenfreundlich? Wenn die NATO weg ist, schlägt die Stunde der Extremisten.

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