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Neue OZ: Kultur-Kommentar

Osnabrück (ots)

Bayreuther Versäumnisse

Das Israel Chamber Orchestra tut das einzig Richtige: Es schweigt. Was gibt es auch noch zu sagen: Ein Orchester aus Israel reist nach Bayreuth, in die Stadt des verhassten, weil antisemitischen Richard Wagner, und in Israel schlagen die Wellen der Empörung hoch.

Wagner und Israel, das ist eine konfliktreiche Beziehung, wer will das den Bürgern in Israel auch verdenken. Und noch konfliktreicher ist die Beziehung zwischen den Bayreuther Festspielen und dem Dritten Reich. Hier harrt noch einiges der Aufarbeitung, und dass dem so ist, liegt zu einem großen Teil an den Bayreuther Festspielen selbst. Die unselige Verquickung lässt sich eben nicht mit einem lakonischen "Hier gilt's der Kunst" wegwischen, wie es die Brüder Wolfgang und Wieland Wagner bei den ersten Nachkriegs-Festspielen getan haben.

Auf der anderen Seite wäre es aber vielleicht auch an der Zeit für ein differenzierteres Wagnerbild in Israel. Sicher war Wagner ein moralischer Gnom, konnte bösartig und zynisch sein. Nur: Die Verantwortung fürs Dritte Reich trägt er nicht. Aber zunächst soll die Musik sprechen.

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