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Neue OZ: Kommentar zu Bundesregierung
Personalie

Osnabrück (ots)

Keine Nebensächlichkeit

Hat diese Republik eigentlich keine anderen Sorgen? Der Sprecher eines Ministeriums wirft hin - ist das wirklich Grund zu breiter öffentlicher Erregung? Im Prinzip nicht. Im politischen Berlin sind die meisten Posten Schleudersitze. Ein läppischer Fehltritt kann für den Abgang reichen.

Aber diese Personalie im Finanzministerium ist nicht normal und keineswegs nebensächlich - denn sie schürt Zweifel an der Amtsfähigkeit eines Ministers. Ist Wolfgang Schäuble, der nach einem Attentat seit 20 Jahren im Rollstuhl sitzt, zu geschwächt, um sich im Zaum zu halten? Was fuhr in diesen Mann, der mit beeindruckender Disziplin sein Leben als Behinderter meistert und dafür größten Respekt genießt?

Der Minister hat einen Untergebenen vor 50 Journalisten und laufenden Kameras öffentlich derart gedemütigt, dass dieser selbst den Abschied einreicht. Gut möglich, dass der Sprecher mehr versprochen hat, als er halten konnte. Aber dennoch hat Schäuble gefehlt: Kritik vor Publikum ist ein Kardinalfehler, vor dem bei jedem Managertraining gewarnt wird. Und mit der Fürsorgepflicht eines Dienstherrn ist solche Herabsetzung auch nicht zu vereinbaren. Selbst wenn sich die politische Klasse geschlossen vor ihn stellt: Die öffentliche Hochachtung Schäubles hat gelitten - auch weil er nicht die Kraft aufbrachte, sich zu entschuldigen.

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