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Neue OZ: Kommentar zu Finanzmarktkrise/Hypo Real Estate

Osnabrück (ots)

Der Countdown läuft
Der Countdown läuft. Immer näher rückt der Zeitpunkt, zu dem der 
bedrohlich angeschlagene Immobilienfinanzierer HRE frisches 
Eigenkapital benötigt. Spätestens, wenn Ende April das verlustreiche 
vergangene Geschäftsjahr bilanziert ist, muss feststehen, wie der 
Staat die als tragende Säule des Finanzsystems erkannte Hypo Real 
Estate retten will. Umso mehr überrascht, wie heftig kurz vor Ablauf 
der Uhr noch über den richtigen Weg zum Ziel gestritten wird.
So wüsste der Bürger gerne, wer denn nun im Extremfall mit 
Enteignung rechnen muss: Ein widerspenstiger Anteilseigner, der sich 
verspekuliert hat? Oder der Steuerzahler, der in der Finanzmarktkrise
ohnehin schon die größten Risiken trägt?
Letzteres droht, wenn die Regierung den Überlegungen von 
Wirtschaftsminister Karl Theodor zu Guttenberg folgt. Zwar hätte sein
Vorschlag einer "eingeschränkten Insolvenz" den Vorteil, dass eine 
ordnungspolitisch problematische Zwangsverstaatlichung vermieden 
würde. Doch will Guttenberg die Verluste der HRE offensichtlich beim 
Bund abladen, während die Aktionäre einfach nur stillhalten sollen 
und sich darauf freuen können, ohne großartiges eigenes Zutun aus der
Klemme zu kommen.
Aufgabe des Staates ist aber nicht allein, wichtige Unternehmen zu
retten. Zugleich muss er auch sicherstellen, dass das dafür 
eingesetzte Geld nicht leichtfertig verspielt wird. Die Skepsis über 
den Guttenberg-Vorschlag ist deshalb berechtigt.

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