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WAZ: "Im Rahmen des Jagdschutzes" werden auch Hunde und Katzen erschossen

Essen (ots)

Im Jagdjahr 2008/2009 wurden in Nordrhein-Westfalen
128 Hunde und 11.385 Katzen "im Rahmen des Jagdschutzes" erschossen. 
Das teilte Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg jetzt auf eine 
entsprechende Kleine Anfrage des Grünen-Abgeordneten Johannes Remmel 
mit, wie die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung 
(WAZ) in ihrer Freitagsausgabe meldet.
Der sogenannte "Haustierabschuss" ist im Bundes- und 
Landesjagdgesetz gesetzlich verankert, ihm liege "die vereinfachte 
Annahme zu Grunde, die Haustiere würden Wildtiere und Vögel reißen", 
erklärte Johannes Remmel der WAZ. "Als wildernd gelten Hunde, die im 
Jagdbezirk außerhalb der Einwirkung ihres Führers Wild aufsuchen, 
verfolgen oder reißen, und Katzen, die im Jagdbezirk in einer 
Entfernung von mehr als 200 Meter vom nächsten Haus angetroffen 
werden", heißt es dazu im Gesetzestext.
Von willkürlichen Richtlinien sprechen Tierschützer - und einem 
bewusst gewollten "Vernichtungsfeldzug" der Jäger gegen Hund und 
Katze. Seit vielen Jahren fordern sie eine grundlegende Novellierung 
des Jagdgesetzes, das noch auf dem 1934 Reichsjagdgesetz fußt, das 
Reichsjägermeister Hermann Göring verfasst hatte. Das Argument der 
Jäger, Hunde und Katzen seien "Raubzeug, das kurz gehalten werden 
müsse", um Niederwild wie Rebhühner und Hasen zu schützen, sei nur 
vorgeschoben, behauptet etwa der Deutsche Tierschutzbund, die 
angebliche Regulierungsfunktion der Jagd, so wie sie derzeit 
praktiziert werde, "schlicht ökologischer Unsinn". 3000 
Unterschriften, berichtet Tierschutzbund-Sprecher Marius Tünte, habe 
die Organisation für ihre Forderung "Stoppt die Jagd auf Haustiere" 
bereits gesammelt.
Gregor Klar, Forstassessor und Referatsleiter für Naturschutz und 
Weiterbildung beim Landesjagdverband, wehrt sich " Ein wilderndes 
Haustier zu erschießen, sei die "allerletzte Möglichkeit für einen 
Jäger in einer extremen Situation".

Pressekontakt:

Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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