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WAZ: Politiker zum Mieten - Dekadenz - Leitartikel von Rolf Potthoff

Essen (ots)

Bis zur Rücktrittsforderung reicht die Empörung über
das Angebot aus der NRW-CDU an Parteitags-Sponsoren, gegen Geld ein 
Treffen mit dem Regierungschef zu arrangieren. Zu den schärfsten 
Kritikern zählt die SPD. Ob sie das durchhalten kann?
Jetzt deuten Dokumente zumindest beim SPD-Parteitag in Halle auf eine
ähnliche Praxis hin. Zwar wird für einen Besuch von SPD-Spitzen wie 
dem damaligen Außenminister Steinmeier und Landesparteichefin Kraft 
am Stand kein Extrageld verlangt - aber die Visite ist im Standgeld 
enthalten.
Das relativiert die Attacken gegen die Rüttgers-Union enorm: Wo ist 
noch ein großer Unterschied, wenn Geld für Einunddasselbe verlangt 
wird: hier extra, dort all inclusive?
Wenn aber derartige Methoden üblich sind, stellen sich Fragen, die 
grundsätzlicher sind als hyperventilierendes Wahlkampfgekrähe: Werden
Mandatsträger, die Staat und Gemeinwohl verpflichtet sind, zur 
marktgängigen Ware; Rang und Exklusivität regeln den Preis? Wird sich
künftig der Eindruck bestätigen, Gehör bei 
Regierenden/Oppositionsspitzen findet nur, wer auch das nötige Geld 
dafür hat?
Wäre es so, wäre es ein fatales Zeichen von Dekadenz der Demokratie.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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