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WAZ: Profi-Radsport rast in den Abgrund. Kommentar von Hans-Josef Justen

Essen (ots)

Die Geschichten um Skandale und Affären lasen sich
wie grottenschlechte Fortsetzungsromane: Doping, Doping, Doping und 
kein Ende. Doch auch die treuherzigen Versprechungen wiederholten 
sich. Nach jedem neuen Sündenfall haben die Beteiligten hoch und 
heilig und unter einem Sturzbach reuiger Tränen versprochen, es nie 
wieder zu tun. Doch jetzt ist es allmählich vorbei mit dem Glauben an
die Selbstreinigung des professionellen Radsports, der mit einer 
bestürzenden Rasanz in den Abgrund rast.
 Die Enthüllungen um die Stefan Schumacher (der zu den Vorwürfen 
immer noch beharrlich schweigt) und Bernhard Kohl (der immerhin ein 
Geständnis ablegte) haben ARD und ZDF (endlich, endlich!) dazu 
bewogen, ihre Live-Berichterstattung von der Tour de France 
einzustellen.
 Eine folgenschwere Entscheidung, die den Sport vor allem da treffen 
wird, wo der Schmerz am größten ist: am Geldbeutel. Denn ohne 
Fernsehbilder geht der Reiz für Sponsoren auf ein existenzbedrohendes
Minimum zurück. Die "Rennställe" können dicht machen, weil sich 
Werbung nicht mehr rechnet, und weil es auch wirklich nicht mehr 
Werbung sein kann, sich für eine von Doping verseuchte und besudelte 
Sportart zu engagieren.
 Eine Fallstudie im Sinne des Wortes ist das Team Gerolsteiner, das 
sich unter der Leitung von Hans-Michael-Holczer angestrengt bemühte, 
der Sauberkeit freie Fahrt zu verschaffen. Doch ausgerechnet 
Gerolsteiner, ein renommierter Mineralwasser-Produzent, scheint jenen
Tropfen geliefert zu haben, der bei ARD und ZDF das Fass zum 
Überlaufen brachte. Denn Stefan Schumacher und Bernhard Kohl waren 
seine Angestellten.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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