Alle Storys
Folgen
Keine Story von Märkische Oderzeitung mehr verpassen.

Märkische Oderzeitung

Märkische Oderzeitung: Die "Märkische Oderzeitung" Frankfurt (Oder) übermittelt Ihnen vorab eine Meldung aus ihrer Sonnabend-Ausgabe.

Frankfurt/Oder (ots)

Redakteure der Zeitung konnten im Moskauer
"Puschkin-Museum der bildenden Künste" als erste Deutsche seit 62 
Jahren die dort als Beutekunst gelagerten sechs noch fehlenden 
Bleiglasfenster aus der Frankfurter Marienkirche betrachten. Bei 
einer Verwendung bitten wir um eine Quellenangabe.
Märkische Oderzeitung entdeckt in Moskau fehlende Fenster aus 
Frankfurter Marienkirche / Rückkehr der Scheiben bleibt noch ungewiss
Moskau / Frankfurt (Oder) (MOZ) Erstmals seit dem Zweiten 
Weltkrieg wurden die bislang vermissten sechs fehlenden 
Bleiglasfenster aus der Kirche St. Marien in Frankfurt (Oder) 
deutschen Besuchern gezeigt. Redakteure der Märkischen Oderzeitung 
konnten die Glasbilder im Moskauer Puschkin-Museum besichtigen. Nach 
vielen Gesprächen mit dem Museum und dem Moskauer Kulturministerium 
zeigten russische Fachleute die Scheiben, die bislang im Museumsdepot
verborgen gehalten wurden. Wann die Fenster wieder nach Deutschland 
gelangen, ist allerdings noch ungewiss.
Die Nachricht sorgte im deutschen Kultusministerium für ungläubiges 
Staunen. Niemand hat dort gedacht, dass die russische Seite die 
bislang versteckt gehaltenen fehlenden Scheiben der 117-teiligen 
Frankfurter Bilderbibel zeigen würde. Zum Stand der Verhandlungen 
über die Rückführung der seit 62 Jahren fehlenden Fensterfelder gibt 
es dort noch keine Aussage. Ein Sprecher von Kulturstaatsminister 
Bernd Neumann sagte lediglich: "Wir sind nach den letzten Gesprächen 
zuversichtlich, dass die Felder rasch zurückkommen." Eine von 
russischen Museumsmitarbeitern gegenüber der MOZ gemachte Aussage, 
die Fenster könnten innerhalb der nächsten drei Monate nach 
Deutschland zurückkehren, wollte er nicht bestätigen. Auch die Chefin
des Moskauer Puschkin-Museums, Irina Antonowa, die als Hardlinerin in
der Beutekunst-Frage gilt, zeigte sich gegenüber der MOZ vorsichtig 
optimistisch. Das 1998 beschlossen russische Gesetz über die 
Beutekunst sehe bei religiösen Gegenständen die Möglichkeiten zur 
Rückgabe an Deutschland vor. Doch auch in diesem Falle habe die Duma 
das letzte Wort.
Die Mehrzahl der Frankfurter Fenster, 111 Scheiben, waren bereits 
im Jahr 2002 aus Sankt Petersburg zurückgekehrt. Diese Scheiben 
galten bis 1991 als verschollen. Die Rückgabe der aus dem 14. 
Jahrhundert stammenden Bleiglasfenster ist nach der politischen Wende
in Osteuropa der bisher einzige große Fall der Heimkehr von 
Beutekunst, der zwischen Russland und Deutschland erfolgreich 
abgeschlossen wurde.
Während das erste Kirchenfenster bereits wieder in der Frankfurter
Marienkirche eingebaut werden konnte, sollen die beiden restlichen am
29. Juni 2007, dem fünften Jahrestag ihrer Rückkehr, festlich 
eingeweiht werden.
Wie Gerlinde Möhrle, Leiterin des Restauratorenteams in Frankfurt 
sagte, würden die noch fehlenden Scheiben selbst bei einer sofortigen
Rückkehr nicht bis Ende Juni eingebaut werden können. Die 
Restaurierung eines einzigen Fensterfeldes benötige zwischen vier und
sechs Wochen Zeit. +++

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Märkische Oderzeitung
CvD

Telefon: 0335/5530 563
cvd@moz.de

Original-Content von: Märkische Oderzeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Märkische Oderzeitung
Weitere Storys: Märkische Oderzeitung
  • 27.03.2007 – 18:59

    Märkische Oderzeitung: Zu Siemens

    Frankfurt/Oder (ots) - Siemens hat sich stets in eine weiße Weste der Wohlanständigkeit gekleidet. Jetzt verhandelt der Aufsichtsrat mit dem Vorstandsvorsitzenden über eine Vertragsverlängerung, die reduzierte Abfindungsansprüche vorsieht, falls ihn der Bestechungsskandal untragbar machen sollte. Und sein Vorgänger und Verhandlungspartner, der Aufsichtsratsvorsitzende von Pierer hat von allem nichts gewusst? Wenn das so wäre, müsste man fragen, ob er ...

  • 26.03.2007 – 18:57

    Märkische Oderzeitung: Zu VW/Porsche

    Frankfurt/Oder (ots) - Ein Porsche-VW-Konzern als Familienfirma würde bedeuten: Piëch kann nach Belieben schalten und walten. Und wie so etwas aussehen kann, hat Piëch an Bernd Pischetsrieder vorgeführt: Erst holte er ihn als seinen Nachfolger an die VW-Spitze, um ihn später zu demontieren und für seinen Rücktritt zu sorgen. Darf der Angestellte Wiedeking also seine Kompetenz auf Dauer einbringen? Oder sollte ...