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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich nicht hinnehmen.
Katrin Göring-Eckardt eröffnet Debatte zum Synodenschwerpunktthema

Hannover (ots)

Vor einer dauerhaften Spaltung der Gesellschaft
in die "Produktiven" und die "Überflüssigen" hat die Vorsitzende des 
Vorbereitungsausschusses der Synode der Evangelischen Kirche in 
Deutschland (EKD), Katrin Göring Eckardt, gewarnt. In ihrer 
Einbringungsrede zum Schwerpunktthema "Gerechtigkeit erhöht ein Volk 
- Armut und Reichtum" am Montag, 6. November, in Würzburg rief die 
Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages zu respektvollem Umgang mit
Armen auf: "Wenn wir über Armut sprechen, geht es um Respekt und es 
geht um Würde." Katrin Göring-Eckardt schlug eine 
"Kinderfreizeitkarte" vor, als monatlicher Gutschein für sportliche 
oder kulturelle Angebote für Kinder aus armen Haushalten. Außerdem 
regte sie Gemeindepartnerschaften an, "in denen gut situierte 
Gemeinden mit Gemeinden im Problemkiez zusammenarbeiten, sich 
austauschen und so voneinander profitieren."
Göring-Eckardt, die berufenes Mitglied der EKD-Synode ist, sprach 
sich für eine gleichmäßigere Besteuerung aller Einkommensarten und 
den Abbau von Steuerschlupflöchern aus. Der Staat müsse dauerhaft in 
der Lage sein, öffentliche Güter für alle bereitzustellen, betonte 
sie. Zugleich sollten sich gerade diejenigen, die auf diese 
öffentlichen Güter nicht angewiesen sind, verantwortlich fühlen, dass
die öffentlichen Einrichtungen hohe Qualität und Standards haben. 
"Warum wetteifern die deutschen Länder eigentlich immer um die besten
Gymnasien und die klügsten Abiturienten? Vielleicht sollte ja die 
evangelische Kirche einen Wettbewerb ausschreiben um das Bundesland 
mit den besten Hauptschulen."
Niemand dürfe verloren gehen: "Gerade aus unserem christlichen 
Menschenbild heraus haben wir der Aufteilung der Gesellschaft in die,
die gebraucht werden und die, die überflüssig sind, etwas 
entgegenzusetzen: Vor Gott sind alle Menschen gleich." Jeder sei mit 
Gaben und Talenten gesegnet, die wertvoll sind - und die er 
einbringen können müsse. "Die Gesellschaft muss das immaterielle 
Vermögen eines jeden schätzen und ihm die Möglichkeit geben, sich zu 
verwirklichen." Christen müssten sich aber auch kritisch fragen, ob 
sie Arme nicht eher als Objekt der Fürsorge betrachteten, statt als 
Subjekt und potentielles aktives Gemeindemitglied. "Wir beugen uns zu
den Armen herab und müssten ihnen doch auf Augenhöhe begegnen."
Würzburg, 6. November 2006
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi
Den Vortrag im Wortlaut finden Sie unter
http://www.ekd.de/synode2006/schwerpunktthema.html
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail:  christof.vetter@ekd.de

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