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Generika-Preiswettbewerb hält unvermindert an: Minus 31 Prozent innerhalb eines Jahres

Berlin (ots)

Der Generika-Preiswettbewerb in Deutschland hält
unvermindert an. Innerhalb eines Jahres haben die deutschen 
Generika-Unternehmen die Herstellerabgabepreise (HAP) für ihre 
Produkte um 31 Prozent gesenkt. Das geht aus einer IMS Health-Studie 
"Preiswettbewerb bei Generika in Deutschland" hervor, die der 
Branchenverband Pro Generika am 21. Juni in Berlin vorstellte. "Die 
Generika-Industrie stellt mit dieser historisch einmaligen Leistung 
den gesetzlichen Krankenkassen ein zusätzliches Einsparpotenzial von 
835 Millionen Euro zur Verfügung", erklärte Pro 
Generika-Geschäftsführer Hermann Hofmann.
Er wies ausdrücklich darauf hin, dass in einer solchen Studie nur 
die Listenpreise erfasst werden könnten. Die Rabattverträge zwischen 
Krankenkassen und Herstellern ließen sich nicht abbilden. "Nimmt man 
die Rabatte hinzu, haben die Kassen mit Generika sogar noch mehr Geld
gespart", unterstrich Hofmann.
Wie IMS Health bereits in einer Vergleichsstudie im vergangenen 
Jahr nachgewiesen hat, ist Deutschland bei Generika das 
Niedrigpreisland unter den relevanten EU-Märkten (Großbritannien, 
Frankreich, Italien, Spanien).
Die genauere Analyse der jetzt vorgelegten Daten zeigt, dass vor 
allem bei umsatzstarken Wirkstoffen deutliche Preissenkungen zu 
verzeichnen sind. Das entlastet das Gesundheitssystem in besonderer 
Weise. So wurde der Preis für den umsatzstärksten generischen 
Wirkstoff Omeprazol - ein Mittel, das die Magensäure reduziert - im 
Schnitt um 35 Prozent gesenkt. Spitzenreiter bei den Preissenkungen 
unter den Top-Wirkstoffen ist Ramipril (- 73 Prozent), dicht gefolgt 
von Amlopodin (- 61 Prozent) und Enalapril (- 60 Prozent). Bei den 
Wirkstoffen Simvastatin und Metoprolol betrugen die Preissenkungen 39
Prozent bzw. 29 Prozent. Der enorme Sparbeitrag schlägt allerdings 
bereits jetzt auf die Erlöse der Unternehmen durch. Obwohl die 
Generikaquote aufgrund der günstigen Preise auf den neuen Rekordwert 
von 85 Prozent kletterte und der Absatz der Generikahersteller in den
Monaten Januar bis April 2007 um 9,4 Prozent gestiegen ist, sank ihr 
Umsatz im gleichen Zeitraum um 6 Prozent.
Trotz der Sparleistung der Generika-Industrie stiegen die 
Arzneimittelausgaben der Krankenkassen auch in den ersten vier 
Monaten des Jahres 2007 wieder um 5,7 Prozent gegenüber dem 
Vorjahreszeitraum an. Hier macht sich zum einen mit 2,7 
Prozentpunkten die Mehrwertsteuererhöhung  zu Beginn des Jahres 
bemerkbar. Ansonsten geht die erneute Kostenwelle ausschließlich auf 
das Konto der patentgeschützten Arzneimittel. Diese legten nach 
Packungszahlen zwar nur um 1 Prozent zu, belasteten die 
Arzneimittelausgaben der  Krankenkassen aber um 11,1 Prozent mehr als
noch vor einem Jahr.
Warnung vor künstlich überhitztem Wettbewerb
Pro Generika-Geschäftsführer Hofmann dazu: "Wer behauptet, den 
Trend bei den Arzneimittelausgaben durch enormen Preisdruck auf 
Generika umkehren zu können, betreibt Augenwischerei." Die 
Heilserwartungen, die jetzt mit den Rabattverträgen verbunden würden,
nannte Hofmann unrealistisch: "Die Kostentreiber sind damit nicht in 
den Griff zu bekommen."
Hofmann warnte zudem davor, den Preiswettbewerb auf dem 
Generikamarkt künstlich zu überhitzen. "Die Generika-Unternehmen 
stehen unter doppeltem Druck: Zum einen Preiskampf und dirigistische 
Eingriffe wie Festbeträge, Zuzahlungsfreistellungen oder 
Generikaabschläge, zum anderen Rabattverträge, die die Unternehmen zu
noch weitergehenden Preisnachlässen zwingen."
Der Pro Generika-Geschäftsführer forderte den Gesetzgeber auf, 
sich zwischen dem Verhandlungsmodell und dem dirigistischen 
Steuerungsmodell zu entscheiden, um den doppelten Druck zu 
reduzieren. "Die Generika-Industrie ist der natürliche Verbündete der
Gesundheitspolitik und der Kassen. Generika erzeugen Innovationsdruck
auf die forschenden Hersteller, Generika schaffen finanzielle 
Freiräume, um tatsächliche Innovationen finanzieren zu können. Das 
Gesundheitssystem braucht eine starke Generika-Industrie. Nur starke 
Generika-Partner haben den Anspruch und die Fähigkeit, auch 
hochkomplexe Arzneimittel bei Patentablauf als Generika zur Verfügung
zu stellen", sagte Hofmann.
Die vollständige IMS Health-Studie "Preiswettbewerb bei Generika 
in Deutschland" steht unter www.progenerika.de zum Download zur 
Verfügung.
Ansprechpartner:
Hermann Hofmann, Erster Geschäftsführer, 
Tel.: (030) 2092 4131,  info@progenerika.de

Original-Content von: Pro Generika e.V., übermittelt durch news aktuell

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  • 12.06.2007 – 09:33

    Pressekonferenz zum Pro Generika-Tag am 21. Juni 2007

    Berlin (ots) - Sehr geehrte Damen und Herren, die Gesetzeswerke, Verordnungen und Regeln zur Steuerung der Arzneimittelausgaben haben sich für Patienten, Ärzte, Apotheker und Arzneimittelhersteller in der jüngsten Vergangenheit als erhebliche Belastung dargestellt. Der Arzneimittelmarkt befindet sich im Umbruch. In dieser Phase treffen sich die führenden Generikahersteller in Deutschland zum zweiten ...