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COMPUTER BILD

COMPUTERBILD beweist: DECT bietet kaum Schutz vor Lauschangriffen

Hamburg (ots)

Schnurlostelefone nicht abhörsicher / COMPUTERBILD
testet 50 Geräte / Alle Hersteller sind betroffen / Nutzer können 
sich nur bedingt schützen
In der Öffentlichkeit gelten sie als abhörsicher: 
Schnurlostelefone, die nach der DECT-Norm funktionieren. Aber stimmt 
das wirklich? Nein! Das haben vor kurzem Wissenschaftler der TU 
Darmstadt, der Weimarer Universität sowie Vertreter des Chaos 
Computer Clubs herausgefunden. Sie deckten mehrere Schwachstellen 
auf. COMPUTERBILD wollte es genau wissen und hat gemeinsam mit der TU
Darmstadt 50 gängige DECT-Telefone auf ihre Abhörsicherheit 
überprüft. Erschreckendes Ergebnis: Kein einziges Telefon ist völlig 
sicher. Das berichtet die Zeitschrift COMPUTERBILD in ihrer aktuellen
Ausgabe (Heft 6/2009, ab Montag im Handel).
Betroffen sind alle wichtigen Hersteller, von AEG bis zur Telekom 
- egal ob Einstiegs- oder Luxusgerät. Hacker können Gespräche 
abhören, und Telefonate über eigene Basistationen umleiten. Dafür 
verantwortlich sind die Hersteller, die den Empfehlungen der 
DECT-Norm ETS 300175 nicht folgen: So empfiehlt die Norm zwar die 
gegenseitige Authentifizierung von Basis und Mobilteil, damit 
Mobilteile nicht mit der falschen Basis verbunden werden können, aber
sie schreibt das nicht vor.
Ebenso bei der zweiten Lücke: Die Norm empfiehlt lediglich, die 
Übertragung zwischen Mobilteil und Basisstation zu verschlüsseln, 
vorgeschrieben ist das aber nicht. Viele Hersteller verzichten 
deshalb darauf. Oder sie nutzen die technischen Möglichkeiten kaum 
aus. Beispielsweise verwenden viele Anbieter immer noch eine 
veraltete Verschlüsselung mit 64-Bit-Technik. Diese Sicherheitslücke 
öffnet Tür und Tor für Hackerangriffe: Nachdem sie die einfache 
Verschlüsselung durchbrochen haben, können sie Gespräche abhören. Zum
Vergleich: Sichere Verbindungen in Internet-Zugriffsprogrammen werden
schon seit vielen Jahren mit 128-Bit-Verschlüsselungen geschützt.
Auf Anfrage von COMPUTERBILD erklärte nur Siemens, dass dessen 
ältere DECT-Telefone unverschlüsselt arbeiten. Im Internet hat der 
Hersteller eine Liste veröffentlicht, die alle Geräte mit 
funktionierender Verschlüsselung aufzählt. Die Angaben sind jedoch 
mit Vorsicht zu genießen, denn dort wird auch das "Gigaset S675 IP" 
genannt, das im COMPUTERBILD-Test selbst nach einer 
Softwareaktualisierung unverschlüsselt funkte. Andere Hersteller 
verweigerten eine Auskunft oder verwiesen auf ihren Interessenverband
DECT-Forum. Dort heißt es: "Ein wirklicher Angreifer braucht schon 
einen Überwachungswagen oder muss sich dazu tagelang in eine 
Nachbarwohnung einmieten." Aus Sicht von COMPUTERBILD eine 
gefährliche Aussage: Im Test reichte schon ein Notebook mit dem 
Betriebssystem Linux und einer speziellen Einsteckkarte im 
PC-Card-Format aus, um die Hälfte der Telefone zu hacken.
Trost für Verbraucher: Das Knacken von Verschlüsselungen braucht 
Zeit und eine gute Portion Know-how. Wer sich trotzdem schützen will,
sollte beispielsweise beim Anmelden zusätzlicher Mobilteile so nah 
wie möglich an der Basisstation stehen. Auch Modelle mit Öko-Modus 
sind im Vorteil, weil sie sich wegen ihrer niedrigen Sendeleistung 
schwerer orten lassen. Wie sicher die 50 überprüften DECT-Telefone im
einzelnen sind, lässt sich in der aktuellen Ausgabe von COMPUTERBILD 
nachlesen.
Aktuelle Telefone im Test unter www.computerbild.de/tests

Pressekontakt:

Redaktions-Ansprechpartner:
Michael Link, Tel. 040-34960266 - auch für Radio-Interviews via
Audiocodec in Studioqualität, per Telefon oder Skype.

Presseagentur:
Alexander Praun
Communication Consultants GmbH
Tel. 0711-97893.19
Fax 0711-97893.44
praun@postamt.cc

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