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Studie: Versicherungswirtschaft trotzt der Krise - solange sie kurz ist

Hamburg (ots)

Die deutsche Versicherungsbranche ist
vergleichsweise unbeschadet aus der Finanzkrise hervorgegangen. Dies 
ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Steria Mummert 
Consulting. Allerdings sehnen vor allem die Lebensversicherer ein 
baldiges Ende der Krise herbei. Denn bleibt das Zinsniveau über 
mehrere Jahre hinweg niedrig, ist es nicht nur schwierig, eine 
attraktive Überschussbeteiligung für die Kunden und anteilig für die 
Aktionäre zu erwirtschaften. Auch die Erfüllung der 
Garantieverzinsung in der Lebensversicherung wird dann immer 
anspruchsvoller. Ein wichtiges Verkaufsargument droht damit schwächer
zu werden. Denn seit der Finanzkrise hebt die Branche beim Vertrieb 
von Lebensversicherungen verstärkt den Sicherheitsaspekt dieser 
Geldanlage hervor.
"Das vergleichsweise gute Abschneiden der Versicherer in der 
Finanzkrise ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele 
Unternehmen ihre Aktienengagements reduziert und Teile gegen 
Kursverluste abgesichert haben. Zudem schlägt sich kurzfristig das 
zurückgehende Neugeschäft spartenübergreifend nicht signifikant in 
den Geschäftsergebnissen der Unternehmen nieder", erläutert Oliver 
Thiel, Versicherungsexperte bei Steria Mummert Consulting. Diese 
positive Bilanz kann sich jedoch bei einer mehrjährigen 
wirtschaftlichen Stagnation ins Gegenteil verkehren - vor allem für 
die Lebensversicherer ist eine lang anhaltende Durststrecke auf dem 
Kapitalmarkt gefährlich. Denn allein für die Garantiezusagen im 
konventionellen Leben-Bestand müssen durchschnittliche Zinsen von 3,4
bis 3,5 Prozent erwirtschaftet werden.
Trotz dieses problematischen Szenarios ist die Branche jedoch gut 
gewappnet, wie sich auch in den kaum reduzierten 
Überschussdeklarationen für das Jahr 2009 erkennen lässt. "Der 
Großteil der Gesellschaften wird auch bei einer Niedrigzinsphase von 
zehn Jahren nicht existenziell bedroht sein, allerdings ist die dann 
lediglich auf Garantieniveau verzinste klassische Lebensversicherung 
faktisch nicht mehr verkaufbar", so Thiel. Derzeit liegt die 
Garantieverzinsung für Neuverträge bei 2,25 Prozent - ein Minus von 
1,75 Prozentpunkten gegenüber dem Jahr 2000, Tendenz weiter fallend. 
Da Lebensversicherungsverträge meist über eine sehr lange Laufzeit 
verfügen, bewerten viele Kunden dieses Zinsniveau, trotz der 
niedrigen Inflation, als zu gering und meiden daher diese Anlageform.
Zudem ist in Krisenzeiten die Bereitschaft, sich finanziell 
langfristig zu binden, geringer ausgeprägt.
Die Branche versucht Bedenken zu zerstreuen, indem sie das Produkt
Lebensversicherung verstärkt als Sicherheitsprodukt positioniert und 
Absicherungs- und Steueraspekte in den Vordergrund stellt. Bereits 
kleine Rückgänge in den Überschussdeklarationen werden dann damit 
begründet, dass dem Kunden das Risiko abgenommen wird - insbesondere 
in unsicheren Zeiten könnte dieses Argument risikoscheue Anleger 
überzeugen.
Hintergrundinformationen
Steria Mummert Consulting hat untersucht, welche Folgen sich aus der 
Finanzkrise für die deutsche Versicherungsbranche ergeben. Dazu wurde
mit Hilfe eines Simulationsmodells analysiert, wie sich die fünf 
Hebel "Aktienkurse", "Zinsniveau", "Preisniveau", "Kundenverhalten" 
und "Immobilienpreise" auf die drei Assekuranzsparten Lebens-, 
Kranken- und Sachversicherung auswirken.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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