Alle Storys
Folgen
Keine Story von Sopra Steria SE mehr verpassen.

Sopra Steria SE

Versicherer gehen wieder auf Expansionskurs - Lebensversicherungsbranche besonders optimistisch

Hamburg (ots)

Die Stimmung der Versicherungsbranche in Europa
hellt sich wieder auf. Die Hälfte der Fach- und Führungskräfte ist 
der Ansicht, dass sich die Grundstimmung im Versicherungsmarkt 
während der letzten sechs Monate verbessert hat. Das ist ein Anstieg 
von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum November 2006. Allerdings 
kann die Stimmungsverbesserung nicht an den Vorjahreswert vom Mai 
2006 anknüpfen. Damals registrierten mehr als 64 Prozent eine 
Stimmungsverbesserung in den letzten sechs Monaten. Viele Versicherer
setzen auf Expansion: Zur größten Herausforderung der Befragten 
gehört nicht mehr allein die Erhöhung des Kundenvertrauens - das 
Gewinnen von Marktanteilen hat inzwischen den gleichen Stellenwert 
erreicht. Das ist das Ergebnis der Untersuchung "Insurance Trend", 
die im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit der 
Fachzeitschrift "Versicherungsmagazin" und dem IMWF Institut für 
Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt wurde.
Die stärkste Stimmungsaufhellung macht sich im 
Lebensversicherungsgeschäft bemerkbar. Auf einer Skala von null bis 
drei erreicht der Zuversichtsindex für die nächsten sechs Monate in 
Deutschland einen Stand von 0,94  - nie zuvor wurde im Rahmen eines 
Insurance Trends ein höherer Indexwert erreicht. Im November 2006 lag
das Geschäftsklima noch bei einem Wert von 0,3.  Die Stimmung im 
deutschen Nicht-Lebensversicherungs- sowie 
Krankenversicherungsgeschäft hat sich ebenfalls aufgehellt - 
allerdings auf deutlich geringerem Niveau. Das Barometer erreichte 
hier einen Wert von 0,66 beziehungsweise 0,15 Indexpunkten.  Damit 
sehen die Entscheider in der Krankenversicherungsbranche für das 
kommende halbe Jahr wieder eine Verbesserung der Marktaussichten. Im 
November 2006 gaben noch die Pessimisten den Ton an - auf der Skala 
von -3 bis +3 vergaben die Befragten im Mittel den Wert - 0,13.
Betrachtet man die Gesamtstimmung in allen untersuchten Ländern, 
so zeigt sich, dass die deutschen Lebensversicherer 
überdurchschnittlich gut gestimmt sind. Unterdurchschnittlich ist die
Stimmung hingegen bei den Nicht-Lebensversicherungsgesellschaften; 
die Marktaussichten bei den deutschen Krankenversicherern liegen 
leicht oberhalb des europäischen Durchschnitts.
Die verbesserte Stimmungslage schlägt sich auch in der 
strategischen Ausrichtung nieder - die Versicherer gehen wieder 
verstärkt auf Expansionskurs. Vor einem halben Jahr dominierten in 
der Branche noch konsolidierende Ziele wie die Senkung der operativen
Kosten und die Optimierung der betrieblichen Prozesse. Auch die 
Absicht, die Kundenbindung zu erhöhen, stand im vergangenen November 
bei den Befragten mit Abstand an erster Stelle. Doch mittlerweile 
setzen die Versicherer in ihren Bemühungen nicht allein auf die 
Bestandskunden, sondern halten zunehmend nach Neukunden Ausschau. Die
Gewinnung von Marktanteilen hat mittlerweile den gleichen Stellenwert
wie die Durchführung von Kundenbindungsmaßnahmen erlangt.  Der neue 
Expansionskurs wird vom starken Wachstum der Vertriebsmannschaften 
unterstrichen. Während die Investitionen für Kundenbindung, 
Informationstechnologie und Marketing im Vergleich zum November 2006 
nur leicht stiegen, wuchs die Größe der hauseigenen Vertriebe im 
selben Zeitraum um fast 25 Prozent.
Die Vertriebsoffensive soll vor allem über die Makler erfolgen. 
Von allen Vertriebswegen erfährt der Außendienst die höchste 
Wertschätzung. Rund 68 Prozent der Entscheider aus den 
Vertriebszentralen wollen den Maklervertrieb in der nächsten Zeit 
forcieren. Erst an zweiter Stelle folgt der Vertrieb über die 
Stammorganisation, hier wollen 57 Prozent der Befragten weiter 
zulegen. Vor allem der weiter zunehmende Vorsorgedruck trägt zur 
dynamischen Entwicklung im Vertrieb bei.
Riester soll es richten - mit diesem Motto könnten die 
Vertriebshoffnungen der Entscheider zusammengefasst werden. Zwei von 
drei Befragten aus den Unternehmenszentralen versprechen sich von 
Riesterverträgen den größten Zuwachs im Neugeschäft mit 
Vorsorgeprodukten. Die betriebliche Altersvorsorge folgt an zweiter 
Stelle mit knapp 54 Prozent. Mitarbeiter aus dem Vertrieb sehen 
hingegen bei fondsgebundenen Versicherungen das größte 
Zuwachspotenzial, das Riestergeschäft folgt an zweiter Stelle. Der 
Neuabschluss von etwa zwei Millionen Riesterverträgen und das zum 
Jahresende 2006 deutlich anziehende Geschäft mit Basis-Renten 
verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von 
Altersversorgungsverträgen, die auf lebenslange Leistungen gerichtet 
sind - entsprechend hoch sind die Erwartungen.
Besonders große Unterschiede zwischen den Mitarbeitern aus der 
Zentrale und jenen aus dem Vertrieb gibt es bei der Markteinschätzung
zur Zukunft der klassischen gemischten Lebensversicherung. 60 Prozent
der Vertriebsmitarbeiter glauben nicht, dass die Lebensversicherung 
herkömmlicher Art in Zukunft noch eine Chance hat. In der Zentrale 
verneint dies lediglich etwas mehr als ein Viertel der Befragten. 
Obwohl die überwiegende Mehrheit der Vertriebsmitarbeiter von einem 
baldigen Verschwinden der klassischen Lebensversicherung überzeugt 
ist, sind neue Vorsorgeprodukte, die die Lücke zu füllen vermögen, 
bislang nicht in Sicht. Maximal rund jeder zweite 
Vertriebsmitarbeiter kann neu geplante Vorsorgeprodukte aus dem 
eigenen Unternehmen benennen.
Für Unsicherheit sorgt weiterhin die Reform des 
Versicherungsvertragsrechts (VVG-Novelle). So können fast 60 Prozent 
der befragten Entscheider aus den Unternehmenszentralen nicht sagen, 
ob sich ihre Garantiemodelle infolge der VVG-Reform ändern werden 
oder nicht. Einig ist sich jedoch die Mehrheit aller Befragten darin,
dass die Novelle zu einem weiteren Optimierungsdruck bei den 
betrieblichen und kundenspezifischen Prozessen führen wird. Hier 
bleibt für die Versicherer noch viel zu tun. So ist weniger als ein 
Viertel der Versicherungsunternehmen in der Lage, in weniger als fünf
Tagen die unterschriebene Police an den Kunden zurückzusenden.
Hintergrundinformationen
Der Berichtsband "Insurance Trend" stellt die Ergebnisse einer 
Online-Befragung dar, die von Anfang April bis Ende Mai 2007 
durchgeführt wurde. Der Insurance Trend bildet regelmäßig das 
aktuelle Geschäftsklima in der Versicherungsbranche ab. Als 
Schwerpunktthema wurde in dieser Umfrage der Bereich "Vorsorge" 
untersucht. An der Umfrage nahmen 146 Fach- und Führungskräfte aus 
Deutschland, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern teil.

Pressekontakt:

Jörg Forthmann
Faktenkontor GmbH
Telefon: (040) 227 03-7787
Fax: (040) 227 03-7961
Joerg.Forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Sopra Steria SE
Weitere Storys: Sopra Steria SE
  • 09.08.2007 – 11:01

    Potenzialanalyse Unternehmensstrategie: Wer nicht plant, verliert

    Hamburg (ots) - 57 Prozent der Unternehmen in Deutschland räumen der strategischen Planung zur Steuerung der Geschäftsaktivitäten eine hohe Priorität ein. Nur 15 Prozent sind der Ansicht, man könne die Konzeption einer Unternehmensstrategie vernachlässigen. Das Problem: Besonders Unternehmen, in denen der Umsatz in den letzten drei Jahren zurückgegangen ...

  • 07.08.2007 – 11:00

    Messung operationeller Risiken: Banken in Deutschland noch ohne Marktstandard

    Hamburg (ots) - Die große Mehrheit der Kreditinstitute in Deutschland beschränkt sich beim Messen operationeller Risiken auf vereinfachte Methoden. 80 Prozent verwenden beispielsweise den von der Bankenaufsicht vorgegebenen Basisindikator. Nur etwa jede zehnte Bank geht einen Schritt weiter und nutzt fortschrittliche Ansätze wie den Advanced Measurement ...

  • 02.08.2007 – 11:00

    Laurent Lemaire ist neuer CFO und Mitglied des Executive Committees der Steria Gruppe

    Hamburg (ots) - Laurent Lemaire wird künftig die Ressorts Finanzen, Wirtschaftsprüfung und Recht der Steria Gruppe leiten. Zu seinem Verantwortungsbereich gehören außerdem das IT-, Qualitäts- und Risikomanagement sowie die Strategie- und Finanzkommunikation. Er berichtet direkt an François Enaud, General Manager der Steria Gruppe. Vor seinem Wechsel zu ...