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Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Lufthansa/Streiks

Stuttgart (ots)

In den Augen der Passagiere muss der Flugverkehr im Allgemeinen und die Lufthansa im Besonderen allmählich den Ruf der organisierten Unzuverlässigkeit erlangen - so oft, wie dort gestreikt wird. Verdi und all die Spezialistengewerkschaften tragen für den Imageverlust eine Mitverantwortung, indem sie sich im Ringen um die Mitglieder gegenseitig zu tarifpolitischer Härte anstacheln. Die Lufthansa ist das Paradebeispiel für die Zerfledderung der Tariflandschaft - das beliebteste Schlachtfeld der Arbeitnehmerorganisationen. Die Regierungskoalition hat es ungeachtet handfester Versprechungen der Kanzlerin bisher nicht geschafft, wenn auch nicht den alten Zustand, so doch etwas mehr tarifpolitische Ordnung herzustellen. Diese würde bedeuten, dass ein Konzern nicht permanent von einer anderen Arbeitnehmergruppe bestreikt werden darf.

Ein Warnstreiktag ist akzeptabel, selbst wenn er wie gestern gleich 150 000 Passagiere betrifft. Doch muss sich Verdi überlegen, ob der Konflikt auf die Spitze getrieben werden soll. Eine Eskalation mitsamt Streiks in die Hauptreisezeit hinein würde nicht nur den Ruf und die Ertragskraft der Lufthansa weiter schädigen, sondern auch das Management motivieren, neue Einschnitte vorzunehmen. Das ist die Krux im umkämpften Luftverkehr: Massive Arbeitskämpfe leisten den Personalkürzungen Vorschub. Die Gewerkschaft muss sowohl die Konkurrenz im Auge haben als auch eine Gesamtverantwortung wahrnehmen - ein schwieriger Spagat ist das.

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