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Mitteldeutsche Zeitung: Katastrophenschutz
Immer weniger Helfer für Katastrophen - Rotes Kreuz beklagt wachsenden Mangel an Ehrenamtlichen

Halle (ots)

Sachsen-Anhalt drohen im Katastrophenfall die
ehrenamtlichen Helfer auszugehen, berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Montag-Ausgabe). Innen- und Sozialministerium
bestätigten Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), wonach die 
Zahl von Freiwilligen, die im Fall von Katastrophen Aufgaben 
übernehmen, beständig sinkt. Ursache sei das 2006 beschlossene 
Rettungsdienstgesetz, wonach die Landkreise Rettungsdienstleistungen 
an den wirtschaftlich günstigsten Bewerber vergeben müssen. In der 
Folge hätten vielfach private Anbieter gegenüber den gemeinnützigen 
Rettungsdienstorganisationen den Zuschlag bekommen, sagte der 
Geschäftsführer des DRK-Landesverbandes, Rainer Kleibs. Im Gegensatz 
zu den großen Organisationen wie DRK, ASB oder Johannitern sei aber 
für private Anbieter schon aus rein wirtschaftlichen  Überlegungen 
nur das Geschäftsfeld des Rettungsdienstes, mit dem sich Geld 
verdienen lasse, von Interesse. "Der ehrenamtliche Katastrophenschutz
interessiert die Privaten nicht", bestätigte auch Sozialminister 
Norbert Bischoff (SPD).
Früher sei es die Regel gewesen, dass hauptamtliche 
Rettungssanitäter und Assistenten auch ehrenamtlich tätig waren, doch
dieses Prinzip gelte nicht mehr: "Es fällt zunehmend schwerer, diese 
als ehrenamtliche Katastrophenschutzhelfer zu halten oder gar neue zu
gewinnen, weil die Verzahnung zwischen Haupt- und Ehrenamt 
wegbricht", so Kleibs. Das verschärfe die ohnehin rückläufige 
Entwicklung bei den Ehrenamtlichen. So habe allein der 
DRK-Landesverband in den vergangenen zehn Jahren ein Drittel seiner 
Ehrenamtlichen verloren. "Der Katastrophenschutz in Sachsen-Anhalt 
ist gefährdet", resümierte Kleibs.
"So dramatisch würde ich das nicht formulieren, aber die 
Entwicklung im ehrenamtlichen Katastrophenschutz infolge der 
Privatisierung des Rettungsdienstes sehe ich schon mit großer Sorge",
sagte der für den Katastrophenschutz im Land zuständige 
Innenstaatssekretär Rüdiger Erben (SPD). Mit den Ehrenamtlichen 
"droht das Rückgrat des Katastrophenschutzes wegzubrechen", so Erben.

Pressekontakt:

Mitteldeutsche Zeitung
Jörg Biallas
Telefon: 0345 565 4300

Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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