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Lausitzer Rundschau: Mikrofonfund im Büro des Abgeordneten Neskovic Ein Lob der Sachlichkeit

Cottbus (ots)

Es ist der Stoff, aus dem die
Verschwörungstheorien sind: Im Büro des parteilosen Lausitzer 
Bundestagsabgeordneten Wolfgang Neskovic sei "offenbar eine 
Abhöreinrichtung gefunden worden", meldete gestern Mittag eine 
Nachrichtenagentur. Ausgerechnet bei jenem ehemaligen Bundesrichter 
also, der als hartnäckiger Aufklärer im BND-Untersuchungsausschuss 
gilt. Und ausgerechnet in einem Moment, in dem der Fall des Bremer 
Türken Murat Kurnaz durch diverse Medienveröffentlichung und den 
gestern vorgelegten Abschlussbericht des CIA-Sonderausschusses des 
EU-Parlaments noch einmal erheblich an Brisanz gewinnt. Ulrich 
Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion im 
Bundestag, der Neskovic angehört, geißelte umgehend "Attacken" und 
"Machenschaften", die eine "eklatante Beeinträchtigung" der 
Mandatsausübung darstellten. SPD-Mann Dieter Wiefelspütz nannte den 
vermeintlichen Lauschangriff "eine Riesensauerei", für die es "nicht 
die geringste Rechtfertigung" gebe. Und 
Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck forderte "unverzüglich 
Aufklärung, ob deutsche Geheimdienste deutsche Abgeordnete abhören". 
Doch trotz aller Aufgeregtheit: Im Laufe des Tages zeigte sich ein 
anderes Bild. Die beiden Mikrofone, die sich aus bislang 
unerklärlichen Gründen auf zwei Deckenlampen in Neskovics Büro 
befanden, scheinen zum Abhören gar nicht geeignet zu sein. Wie sie an
diese Stelle kamen und wer sie dort mit welcher Absicht hinlegte, 
muss jetzt natürlich dennoch dringend geklärt werden - ob nun etwas 
Ernstes dahintersteckt, ein schlechter Scherz oder eine noch so 
skurrile andere Erklärung.
Bemerkenswert am gestrigen Tag war vor allem eines: Wie bereitwillig 
Teile der politischen Elite dieses Landes die Möglichkeit 
einkalkulierten, hier könne mit geheimdienstlichen Methoden gegen 
einen kritischen Bundestagsabgeordneten vorgegangen worden sein. 
Einer freilich behielt die Nerven, erhob keine Vorwürfe, beteiligte 
sich nicht an Spekulationen, sondern wollte erst einmal die Klärung 
der Sachlage abwarten: Wolfgang Neskovic. Es ist diese Sachlichkeit, 
die dem Lausitzer Abgeordneten in den vergangenen Monaten über die 
Parteigrenzen hinweg Respekt eingebracht hat.

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Fax: 0355/481247
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