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Lausitzer Rundschau: Die Lausitzer Rundschau Cottbus zum Streit um Lebensmittelkontrollen: Ekel und Abscheu

Cottbus (ots)

Es ist nicht so, dass der aktuelle
Gammelfleischskandal eine Überraschung wäre. Mit erschreckender 
Regelmäßigkeit überkommt die Republik Ekel und Abscheu über 
profitgierige Lebensmittelproduzenten. Die kollektive Empörung ist 
freilich jedes Mal im Sande verlaufen. So kommt es, dass 
Verbraucherschutzminister Seehofer jetzt wieder fordert, was schon 
längst hätte geschehen müssen: bundeseinheitliche Standards bei den 
Lebensmittelkontrollen. Nach Lage der Dinge dürfte auch dieser 
Vorstoß ins Leere gehen. Die Überprüfung der Fleisch verarbeitenden 
Betriebe ist Angelegenheit der Länder. Und die wachen eifersüchtig 
über ihre Kompetenzen. Mit der jüngsten Föderalismusreform wurde die 
Chance für einen Neuanfang in diesem Sektor vertan. Als kleiner Trost
winkt das neue Verbraucherinformationsgesetz, das wenigstens eine 
namentliche Veröffentlichung der schwarzen Schafe ermöglicht. Zur 
Verhinderung neuer Skandale ist allerdings auch die Justiz gefragt. 
Schon heute kann ein Betrug mit Haltbarkeitsdaten bis zu zehn Jahre 
Gefängnis kosten. In schweren Fällen ermöglicht das Gewerberecht auch
Betriebsschließungen. Nur bleiben die Richter allzu oft am unteren 
Rand der Strafzumessung. Verstöße gegen das Lebensmittelrecht gelten 
leider immer noch als Kavaliersdelikt. Geradezu salonfähig ist der 
Kauf von Billigware geworden. Dabei hat es der Verbraucher ebenfalls 
in der Hand, die kriminelle Energie von Fleischproduzenten zu 
minimieren. Wer nur nach Sonderangeboten schaut, erleichtert ihnen 
das eklige Geschäft.

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