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Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau: Das Verhältnis zwischen westlicher und islamischer Welt
Respekt?

Cottbus (ots)

Es ist ein Irrtum zu meinen, die islamische Welt
insgesamt stehe hinter den Gewaltorgien, die über die Bildschirme
flimmern. Es ist ein Irrtum zu meinen, es gehe hier vor allem um
religiöse Gefühle, die verletzt worden seien. Es ist dies vielmehr
eine Auseinandersetzung mit absurden, verqueren Fronten. Es drohen
diejenigen zu obsiegen, die ablenken wollen von den eigenen Untaten –
in der islamischen Welt wie auch im Westen. Dass dem gewalttätigen
Amoklauf einiger Zehntausender kaum jemand entschieden entgegentritt
in den Ländern, in denen der Islam das gesellschaftliche Leben
bestimmt, hat tief gehende Gründe. Denn natürlich gibt es auch in
Ägypten, Pakistan oder Indonesien genügend Gläubige, die Religion und
Zerstörungswut scharf voneinander trennen. Und doch schweigen sie
beredt. Es ist dieses Schweigen im Kern eine Klage. Der Westen
verweigere mit seiner Politik den Menschen umfassend jenen Respekt,
den er für sich selbst beanspruche. Er habe deswegen auch keine
Verteidigung seiner Werte verdient. Tatsächlich ist dieser Vorwurf
auch wohlbegründet. Was immer in Europa als selbstverständlich in
Anspruch genommen wird, gilt dort nicht. Der Westen führt Kriege, bei
denen jeder der eigenen gefallenen Soldaten betrauert wird. Aber die
Zahl der von Präzisionswaffen getöteten Kinder wird noch nicht einmal
geschätzt. Die unschuldigen Opfer haben keinen Namen, kein Gesicht,
keine Würde. Die Regierungen des Westens kollaborieren mit
Herrschern, deren Vorgehen gegen Kritiker, deren Bestrafung
unliebsamen Verhaltens nichts anderes darstellt als staatlich
organisierter Terror. Aber denen, die der Westen als Gefahr für die
eigenen Sicherheit zu erkennen glaubt, verweigert er elementare
Verfahren eines Rechtsstaates. Der Westen wird nicht ohne gute Gründe
als doppelzügig und unglaubwürdig wahrgenommen. Und es darf dabei
auch nicht vergessen werden, dass nicht etwa pakistanische Soldaten
in Kopenhagen für Recht und Ordnung sorgen, wohl aber dänisches
Militär in Bagdad und Kabul Streife fährt. Es geht nicht darum, die
eigenen Freiheiten hintan zu stellen und in unseren Gesellschaften
den Inhalt von Zeitungen einer islamischen Zensurbehörde zu
überlassen. Die freiheitliche Ordnung ist nicht verhandelbar. Europa
braucht sich auch nicht einiger Karikaturen wegen schämen.
Unentschuldbar, beschämend ist vieles, was passiert an Schrecklichem
in den Ländern des Islams und woran auch westliche Regierungen ihren
Anteil tragen. Und daran kann etwas geändert werden.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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