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Lausitzer Rundschau: Lausitzer Rundschau zum Weltjugendtag: Von ungebrochener Kraft

Cottbus (ots)

Es wird viele verwundert lassen, was da aus Köln kommt an Bildern
in diesen Tagen des Besuchs des Papstes und zehntausender junger
Menschen aus aller Welt. In einem Land, in dem in weiten Gegenden nur
noch eine Minderheit Gott anerkennt, ist diese Demonstration des
Glaubens auch eine Provokation. Denn was da die römisch-katholische
Weltkirche mobilisiert an ungebrochener Kraft, verkörpert ja auch die
freiwillige Unterwerfung all dieser jungen Menschen unter das Gebot
der Gefolgschaft, der Nachfolge jenes Jesus von Nazareth, den die
Kirche als ihren Begründer und Gottes Sohn versteht. Es ist ein
zunächst befremdlicher Vorgang in einer Welt, die Selbstbestimmung
und Eigenverantwortung als Tugenden versteht und die Freiheit als
unabdingbar für das menschliche Leben. Und da stehen plötzlich all
diese jungen Männer und Frauen als Diener eines Herrn, dessen Gebote
unverrückbar stehen seit Jahrtausenden. Nun befindet sich diese
Kirche, die nach Köln mobilisiert, in einer Zeit der Neufindung. Und
wird geführt von einem großen deutschen Theologen. Joseph Ratzinger
verteidigt auch als Benedikt XVI. eine Tradition des Denkens, die
viel zu tun hat mit der geistigen Geschichte unseres Landes. Deswegen
ist der Weltjugendtag für die Geschichte unseres Landes tatsächlich
ein besonderer Tag. Er führt ganz zwangsläufig zu Fragen nach dem
besonderen Sinn solcher Treffen in einem Land, das oft gepeinigt
wurde vom Fehlen der Freiheit und von der Gefolgschaft, die sich dann
als Komplizenschaft mit Verbrechern entpuppte. All dies weiß dieser
Papst und deswegen auch wird er seinen jungen Heerscharen des
Glaubens eine Botschaft mit nach Hause geben, die gut passt zu Köln.
Er wird dort anknüpfen, wo diese jungen Menschen versuchen, Freiheit,
Verantwortung und Gefolgschaft zu vereinen. Er wird wissen, dass das
Himmelreich nicht abhängt von dem Streit um den Gebrauch von
Kondomen, dass seine Kirche aber nur überlebt, wenn sie sich immer
wieder besinnt auf den Kern ihrer Lehre. Und die ist in ihrer
Schlichtheit so provokant wie das Treffen in Köln dem Anschein nach.
Dass der Mensch nicht das Maß aller Dinge sein kann und seine
Freiheit Grenzen findet in göttlichem Gebot. Man muss nicht daran
glauben, aber Respekt hat diese Regel verdient nach all den Zeiten,
in denen Menschen sich so oft anmaßten, den Weg zum Heil zu kennen
und so blutig scheiterten. Und vielleicht ist der Tag in Köln dann
auch Grund genug für den einen oder anderen, sich die christliche
Botschaft doch etwas genauer anzusehen. Und möglicherweise wird er
dann auch eine Ahnung davon bekommen, woher diese ungebrochene Kraft
des Glaubens kommt.
ots-Originaltext: Lausitzer Rundschau

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