Alle Storys
Folgen
Keine Story von Lausitzer Rundschau mehr verpassen.

Lausitzer Rundschau

Lausitzer Rundschau: Hart, aber fair - Die SPD und der Wahlkampf

Cottbus (ots)

Noch findet der Wahlkampf vorwiegend in den Medien statt. Wenn die SPD mit einem Fest der Massen nun in die "heiße Phase" des Wahlkampfs gestartet ist, dann handelt es sich also eher um ein schiefes Bild. Und trotzdem macht die Sache Sinn: Die unendlich vielen Fettnäpfe ihres Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, die Dissonanzen in der engeren Führung, aber auch die schier politische Unantastbarkeit von Angela Merkel, ihr fast schon präsidialer Stil, haben die Genossen zermürbt, bevor das Rennen richtig los gegangen ist. So viel wurde in der Hauptstadt immerhin deutlich: Peer Steinbrück dürfte bei seinen Wahlkampfauftritten in den kommenden Wochen weitestgehend auf persönliche Angriffe gegen die Kanzlerin verzichten. Bei seiner Rede kam der Name Merkel fast gar nicht vor. Damit folgt er ihrem Muster. Merkel ignoriert den Herausforderer in ihren Reden komplett. Beides spricht für einen wohltuend fairen Umgang in den anstehenden Auseinandersetzungen. Umso härter wird man in der Sache ringen. Das wird für die SPD schwer genug. Natürlich stimmt es, dass Schwarz-Gelb in den vergangenen vier Jahren nur wenig auf die Reihe gebracht hat. Die Pflegeform ist auf kurzer Strecke stehen geblieben, eine Rentenreform gänzlich versandet, und der Energiewende geht immer mehr die Luft aus. Das ändert aber nichts daran, dass es dem Land erstaunlich gut geht. Die Wirtschaft floriert, die Arbeitslosigkeit bleibt erfreulich niedrig. Warum also den "Aufbruch" schaffen, den Steinbrück so beschwört? Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann wird die SPD den Wahlkampf glatt verlieren. Schwarz-Gelb muss deshalb aber trotzdem nicht die Wahl gewinnen. Denn Merkels überparteilicher Habitus sorgt für Langeweile, im Extremfall für eine Demobilisierung der eigenen Anhänger. So können am Ende auch Zufallsmehrheiten zustande kommen. Ganz so unspannend wie von manchen vorhergesagt wird die Zeit bis zum 22. September also nicht werden.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
Weitere Storys: Lausitzer Rundschau
  • 18.08.2013 – 20:15

    Lausitzer Rundschau: Geprellte Gesellschaft - Warum verweigerte Unterhaltspflicht alle angeht

    Cottbus (ots) - Fakt ist, wer Kinder in die Welt setzt, der hat sich auch um sie zu kümmern. Der trägt Verantwortung. Leben Eltern getrennt - aus welchen Gründen auch immer -, dann hat der Staat festgelegt, wie viel Unterhalt für das behütete Heranwachsen von Baby, Schulkind oder Lehrling notwendig ist. Der geringste Satz liegt zurzeit bei 317 Euro. Wobei dem ...

  • 16.08.2013 – 21:26

    Lausitzer Rundschau: Im Wort Der Streit um den Missbrauchsfonds

    Cottbus (ots) - Was den Opfern von sexuellem Missbrauch zugemutet wird, ist zynisch. Auf ihrem Rücken wird schon seit Monaten der Streit um den ergänzenden Hilfsfonds für Missbrauchsopfer im familiären Umfeld ausgetragen. Bund und Länder schieben sich gegenseitig den Schwarzen Peter zu, wobei die zuständige Ministerin Kristina Schröder im Moment ein etwas besseres Blatt in der Hand hält - der Bund hat seinen ...