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Lausitzer Rundschau: Nicht nur drohen Die Organspende und die Strafen

Cottbus (ots)

Man muss der Politik zunächst einmal ein kleines Kompliment machen. Sonst oft behäbig und stur, hat sie nach Bekanntwerden der Organspende-Skandale im vergangenen Jahr rasch reagiert - und sich jetzt auch noch in Vorwahlkampfzeiten bei einem äußerst komplizierten Thema fraktionsübergreifend geeinigt. Manipulationen an Wartelisten für Organempfänger sollen künftig verhindert und bestraft werden. Das hat der Bundestag am Freitag beschlossen. Grundsätzlich ist das richtig. Vor allem angesichts des Umstands, dass das Fehlverhalten einiger Mediziner die Bereitschaft der Menschen, Spender zu werden, weiter hat sinken lassen. Kampagnen mit Prominenten hin oder her, Spenderorgane sind in Deutschland nach wie vor absolute Mangelware. Vermutlich wird sich das so schnell auch nicht ändern. Leider. Die entscheidende Frage bleibt nach dem Parlamentsbeschluss jedoch: Wie und wer soll das kontrollieren und Einfluss auf die Verteilung von Organen nehmen? Bei diesem wichtigen Punkt hört die parteipolitische Harmonie schon wieder auf. Der Wahlkampf erscheint dann doch am Horizont. Eines muss aber klar sein: Strafen dürfen nicht nur angedroht, sondern müssen dann auch irgendwann einmal verhängt werden, wenn Mediziner das Vertrauen von Patienten massiv missbrauchen. Nur so lässt sich bei vielen Menschen, die eben noch keinen Spenderausweis bei sich tragen, die ureigene Angst abbauen, dass sie womöglich nur Lieferant für ein Organ an einen Meistbietenden sein könnten.

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