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Lausitzer Rundschau: Solar-Kürzungspläne verunsichern die Branche

Cottbus (ots)

Ginge es um Wasserkraft, ließe sich sagen, die
Wellen schlagen hoch. Bei Sonnenenergie aber könnte eher das Licht 
ausgehen. Das befürchten im übertragenen Sinn Vertreter von 
Solarwirtschaft und Verbänden der Branche der erneuerbaren Energien. 
Ein bisschen viel Hysterie darf man ihnen getrost unterstellen, indes
es gibt trotz allem viel sachliche Töne - ein anerkennenswertes 
Bemühen um Information und Konsens. Das zeichnet auch die ebenfalls 
um die Zukunft der vor allem im Osten beheimateten Wachstumsbranche 
besorgten Wirtschaftsminister in den neuen Ländern aus. Zwar hatte 
die Bundesregierung vor Jahren genau die richtige Entscheidung 
getroffen, als sie als erste weltweit eine Einspeisevergütung für 
Solarstrom definierte, um eine Branche und Technologien zu fördern, 
die einen wichtigen Beitrag zum künftigen, klimafreundlichen 
Energiemix des Landes versprechen. Doch nun, so fürchten die 
Ost-Minister, könnte sie ihr zu schnell und zu massiv die 
Unterstützung entziehen.
Das freilich wird auch der Bundesumweltminister nicht wollen. Er hat 
lediglich zu Recht an einer Stelle nachgefasst, die seit geraumer 
Zeit freche Blasen schlägt - und völlig unbedarft daraus gleich aufs 
Ganze geschlossen. Immerhin werben Vertriebsunternehmen ganz offen 
damit, dass Eigenheimbesitzer heutzutage ihr Geld besser auf dem 
(Solar)-Dach anlegen als bei der Bank. Neun bis zehn Prozent Rendite 
werden je nach Lage und Sonnenscheindauer - vor allem aber aufgrund 
deutlich gesunkener Modulpreise - versprochen. Manch eine 
Dachanlagen-Investition könne sich so schon nach acht bis zehn Jahren
amortisieren - dann heiße es nur noch kassieren. Solchen 
unanständigen Missverhältnissen einen Riegel vorzuschieben, ist 
vollkommen richtig. Schließlich wird die Einspeisevergütung für 
erneuerbare Energien - ob Sonne, Wind oder Biomasse - von den 
Stromkunden bezahlt. Und die dürfen nicht sinnlos zur Kasse gebeten 
werden. Zumal sie schon mit der Ökosteuer belastet sind und zu Recht 
auf Kontrolle pochen und Rechenschaft darüber fordern, welchen Nutzen
sie am Ende wirklich stiften mit ihrer gesetzlich verordneten 
Beteiligung an der Finanzierung klimafreundlicher Technologien.
 Röttgen muss jetzt Rückgrat beweisen, vor allem aber Überblick und 
Kenntnis von Zusammenhängen. Der Anspruch ist eine Entscheidung zu 
fällen, die Bestand hat über den Tag hinaus. Mit der 
Rasenmäher-Methode kommt er nicht voran. Auch nicht im 
Schnelldurchlauf. In der Zeit steht er nicht unter Druck, wohl aber 
in der Sache.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

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