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Lausitzer Rundschau: Claudia Pechstein kämpft gegen Doping-Aufklärer
Jagd auf Olympiasieger

Cottbus (ots)

Claudia Pechstein läuft zurzeit das Rennen ihres
(Sportler)Lebens, allerdings mit nur geringen Erfolgschancen. Mit 
juristischen Mitteln versucht Pechstein, ihre Dopingsperre wegen 
eines Formfehlers annullieren zu lassen.
Wer mag bei dieser Argumentation schon einen Freispruch erster 
Klasse, also einen Sieg auf ganzer Linie, erwarten? Es ist ein 
scheinheiliger Wettlauf, den sich Athleten und Funktionäre im 
Anti-Dopingkampf liefern. Die Sportler benutzen die 
leistungssteigernden Mittel solange, bis sie nachgewiesen werden 
können. Dann gibt es meist eine Welle von Entlarvungen, wie zuletzt 
bei der Tour de France 2008. Da kam plötzlich ein Nachweisverfahren 
für das Mittel Cera auf den Markt, und Profis wie Stefan Schumacher 
oder Bernhard Kohl wurden erwischt. Doch noch während sich die 
Betrüger tränenreich rechtfertigten, das zuständige Pharmaunternehmen
werbewirksam das Nachweisverfahren in allen Medien erklären durfte 
und die "sauberen" Konkurrenten das funktionierende Dopingnetz 
lobten, wurden längst die nächsten Zaubermittel geschluckt, 
gespritzt, inhaliert. Dem Vernehmen nach ist derzeit das Mittel Geref
topmodern, weil es im Körper Wachstumshormone ausschütten lässt und 
damit zu mehr Muskelmasse und schnellerer Erholung führt. Und weil es
noch nicht nachweisbar ist. Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada, die 
laut der ARD-Sendung "Monitor" schon seit Jahren von Geref weiß, hat 
noch nicht mal ein Nachweisverfahren in Auftrag gegeben.
Spätestens der Fall Pechstein zeigt, dass längst nicht mehr zwischen 
bösen Sportlern und guten Aufklärern unterschieden werden kann. 
Offensichtlich kann derzeit wohl niemand beweisen, dass die 
Berlinerin gedopt hat - gesperrt ist sie dennoch. Die Labore und auch
die Anti-Dopingkommissionen vernachlässigen bei der 
prestigeträchtigen Jagd auf Olympiasieger ihre Sorgfaltspflicht und 
die Unschuldsvermutung. Den schnellen Aufdeckungserfolg vor Augen - 
der sich für Labore finanziell und für Funktionäre karrierefördernd 
auswirkt - wird vergessen, worum es eigentlich geht: um die 
Sportlichkeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Bisher konnte man Doping
damit erklären, dass Erfolge im Leistungssport extrem lukrativ sind 
und deswegen die Hemmschwelle zum Betrug gering ist. Inzwischen gilt 
dieses Argument auch für den Pfusch im Anti-Dopingkampf.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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