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Lausitzer Rundschau: Kindstötungen in Deutschland: Keine Privatsache

Cottbus (ots)

Kinder sind Privatsache, Kindesmisshandlung oder
-tötung nicht. Es ist im Fall Darry wie im Fall Plauen 
offensichtlich, dass das Netz der Beratung und Überwachung 
überforderter, kranker oder gewalttätiger Eltern zu lückenhaft ist. 
Und es ist offensichtlich, dass die Politik zu lange braucht, um 
daran bis in die letzte Gemeinde hinein etwas zu ändern. Seit den 
Todesfällen von Dennis in Cottbus, von Kevin in Bremen und der 
Tragödie von Brieskow-Finkenheerd, die die Debatte ins Rollen 
brachten, ist viel Zeit ungenutzt verstrichen. Es ist unverständlich,
ja regelrecht schändlich, dass nur wenige Länder bisher 
verpflichtende Einladungen zu den Vorsorgeuntersuchungen eingeführt 
haben und die Jugendämter informieren, wenn Eltern zu den Terminen 
nicht erscheinen. Das ist das Mindeste, was jetzt als Konsequenz 
sofort überall kommen muss.
 Kinderschutz geht vor Täterschutz und vor Datenschutz. Diesen 
Grundsatz muss man auch den Ärzten entgegenhalten, die sich dagegen 
wehren, ihr Wissen weiterzugeben. Auch sie müssen sich als Teil des 
Netzwerkes verstehen, das nichts macht, so lange alles in Ordnung 
ist, das aber sofort aktiv wird, wenn etwas nicht stimmt. Um dieses 
Netzwerk zu knüpfen, sind nun schnelle Beratungen zwischen Bund, 
Ländern und Gemeinden nötig, die zu Gesetzesänderungen, 
organisatorischen Konsequenzen und wahrscheinlich auch zu einer 
Erhöhung der Mittel führen müssen. Dass der Bundestag nächste Woche 
ein Regelwerk dazu beschließen will, ist ein ermutigendes Zeichen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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