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Lausitzer Rundschau: EU-Gipfel einigt sich auf Reformen Neue Chance

Cottbus (ots)

Was lange währt, wird gut, sagt der Volksmund. Das
trifft hoffentlich auch auf die in der Nacht zu gestern 
ausgehandelten Reformen für die Europäische Union zu. Denn ein 
Reformpaket hatten die Staats- und Regierungschefs schon einmal im 
Juni 2004 geschnürt. Dieses scheiterte dann an Referenden in 
Frankreich und den Niederlanden. Diese demokratische Hürde müssen 
auch die neuen Vorschläge nehmen. Denn erst wenn alle 27 
Mitgliedsländer die Lissaboner Verträge ratifiziert haben, können sie
in Kraft treten. Die Hoffnung ist groß, dass es diesmal gelingt.
Ziel der neuen Verträge ist es vor allem, dass die EU schneller und 
einfacher entscheiden kann. Angesichts der in den vergangenen Jahren 
rasant gewachsenen Gemeinschaft ist dies dringend nötig.
Auch die Entwicklungen auf dem Globus insgesamt machen es 
erforderlich, dass zügig und flexibel reagiert wird. Insofern war das
Verhandlungsergebnis von Lissabon nur ein logischer Schritt. Trotzdem
ist es erstaunlich und erfreulich zugleich, dass letztlich "nur" noch
acht Stunden verhandelt werden musste, ehe eine Einigung zustande 
kam. Das spricht für die Vorbereitung in den vergangenen Monaten, 
aber auch dafür, dass Partei- und Regierungschefs durchaus in der 
Lage sind, gewisse Kompromisse zu schließen und über den nationalen 
Tellerrand hinauszublicken.
Dass künftig in vielen Fällen der Zwang zur Einstimmigkeit wegfällt, 
erleichtert die Entscheidungsfindung wesentlich und führt schneller 
zu einem Ergebnis. Längst fällig war die Rechtsverbindlichkeit der 
Grundrechtecharta. Diese ist nun erstmals in den Dokumenten von 
Lissabon verankert. Ebenso geht die Veränderung bei der 
EU-Ratspräsidentschaft, die künftig auf zweieinhalb Jahre (bisher 
sechs Monate) ausgedehnt wird, in die richtige Richtung. Wird so doch
eine kontinuierlichere Arbeit des jeweiligen Präsidenten ermöglicht.
Der Weg ist also geebnet, um die längst überfälligen Reformen 
anzugehen.
Bleibt zu hoffen, dass alle Mitgliedsstaaten jetzt mit der 
notwendigen Ernsthaftigkeit an die zügige Umsetzung gehen.
Das ausgesandte Signal der Lissaboner Beschlüsse - Schluss mit 
Stillstand, Selbstlähmung und Selbstbestätigung in der EU, Rückkehr 
zu den tatsächlichen Problemen dieser Welt und echter Alltagspolitik 
- muss sich nachhaltig in der Praxis bestätigen.

Pressekontakt:

Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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