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Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)

Neue Netzgebühr schwächt Stromsystem - dena-Studie zu Netznutzungsentgelten für Pumpspeicherwerke

Berlin (ots)

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) fordert,
die Anfang 2008 eingeführten Netznutzungsentgelte für 
Pumpspeicherwerke abzuschaffen. Die Neuregelung, die eigentlich den 
Strom günstiger machen sollte, führt im Gegenteil zu Mehrkosten von 
insgesamt rund 95 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem schwächt sie 
langfristig die Sicherheit und Flexibilität im deutschen Stromsystem.
Das ist das Ergebnis einer Studie, die die dena zusammen mit der 
Technischen Universität München im Auftrag der Vattenfall Europe AG 
erstellt hat.
"Die Gebühren für Stromspeicher sind nicht sinnvoll", sagte 
dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. "Sie machen die Stromversorgung 
teurer, unsicherer und weniger flexibel. Eine Änderung der 
gesetzlichen Rahmenbedingungen ist notwendig, um wertvolle 
Speicherkapazitäten zu erhalten und neue Speichertechnologien zu 
fördern und weiterzuentwickeln. Pumpspeicherwerke müssen von Gebühren
für die Nutzung des Netzes befreit werden, denn sie erfüllen eine 
wichtige Funktion im Stromsystem."
Bei der Einführung von Netznutzungsentgelten für Pumpspeicherwerke
wurden von der Bundesnetzagentur nicht alle Kosteneffekte 
berücksichtigt. Pumpspeicherwerke beziehen Strom aus dem Netz, um 
Wasser in Speicherbecken zu pumpen. Bei Bedarf können sie diese 
Energie wieder in Strom umwandeln und ins Netz einspeisen. Wenn sie 
als normale Stromkunden eingestuft werden und sich anteilig an den 
Netzkosten beteiligen müssen, sinken zwar kurzfristig die Kosten für 
die übrigen Stromkunden. Gleichzeitig verlieren die Pumpspeicherwerke
aber aufgrund der neuen Kosten Marktanteile. Damit fallen sie als 
Entgeltzahler wieder aus und die Netzentgelte müssen langfristig 
wieder erhöht werden. Zusätzlich fließt statt des ehemals günstigeren
Pumpspeicherstroms mehr Strom aus Gaskraftwerken ins Netz. Das wird 
über das gesamte Stromsystem gerechnet für den Endkunden teurer, als 
wenn Pumpspeicherwerke von den Netznutzungsentgelten befreit wären.
Langfristig können Pumpspeicherwerke auf der Hochspannungsebene 
sogar ganz von Gaskraftwerken verdrängt werden. Damit würde aber auch
die Sicherheit und Flexibilität des Stromsystems abnehmen. Denn bei 
einem flächendeckenden Stromausfall können Pumpspeicherwerke 
unabhängig vom Netz gestartet werden und so dazu beitragen, das Netz 
wieder in Gang zu bringen. Außerdem sind sie in der Lage, 
überschüssigen Strom zu speichern. Wenn der Anteil der Windkraft an 
der Stromproduktion wie geplant steigt, müssen auch entsprechende 
Speicherkapazitäten aufgebaut werden. Sonst geht der Strom aus 
Windkraftanlagen an windreichen Tagen verloren.
Kohler: "Die Bundesregierung und die EU fördern einerseits die 
Entwicklung von Speichertechnologien und den Ausbau der erneuerbaren 
Energien. Gleichzeitig erhebt Deutschland eine existenzbedrohende 
Gebühr für Pumpspeicherwerke. Das passt nicht zusammen."
Die Studie "Untersuchung der elektrizitätswirtschaftlichen und 
energiepolitischen Auswirkungen der Erhebung von 
Netznutzungsentgelten für den Speicherstrombezug von 
Pumpspeicherwerken" steht im Internet unter: www.dena.de/studien

Pressekontakt:

Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
presse@dena.de, Internet: www.dena.de

Original-Content von: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), übermittelt durch news aktuell

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