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Verdacht auf Alzheimer: Angehörige zum Arztbesuch ermuntern - aber wie?

Bonn (ots)

Zeigt ein Familienmitglied Anzeichen einer
Alzheimer-Demenz, sollten Angehörige sensibel vorgehen. Betroffene 
fühlen sich oftmals beschämt und versuchen, ihre Gedächtnisprobleme 
vor der Familie zu verbergen. Die Deutsche Seniorenliga empfiehlt 
daher, den Lebenspartner, Mutter oder Vater, zu einer Untersuchung zu
ermuntern, jedoch keinesfalls gegen ihren Willen zu einem 
Hirnleistungstest zu drängen. Geschickter ist es, einen allgemeinen 
Check-up bei einem vertrauten Arzt vorzuschlagen.
Kleine Notlüge erlaubt
"Um Betroffene nicht mit dem Verdacht auf eine Demenz zu 
brüskieren, dürfen Angehörige ruhig zu dieser kleinen Notlüge 
greifen", rät Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der 
Deutschen Seniorenliga. "Es ist ohnehin sinnvoll, im Alter regelmäßig
Blutdruck, Leberwerte und Belastbarkeit untersuchen zu lassen. Ein 
guter Hausarzt, der den Patienten zumeist seit vielen Jahren kennt, 
kann im Rahmen einer solchen Untersuchung auf einfühlsame Weise auch 
die geistige Fitness überprüfen." Schon bei der Terminabsprache 
sollte der Arzt über die Situation informiert werden, damit er einen 
Hirnleistungstest in die Untersuchung einplanen kann. Oftmals ist es 
auch hilfreich, wenn ein Angehöriger den Patienten begleitet - zum 
einen, um ein Stück Sicherheit zu vermitteln und zum anderen, um 
aufkommende Fragen zu beantworten, mit denen der Patient 
möglicherweise überfordert wäre.
Schlechte Diagnose ist besser als Ungewissheit
Steht die Diagnose erst einmal fest, ist das zunächst ein Schock. 
Oft fühlen sich die Patienten und Angehörigen aber auch erleichtert. 
Denn nun muss der Erkrankte seine geistigen Defizite nicht mehr 
verstecken, und die Familie kann offen über das Thema reden. Eine 
ausgesprochene Diagnose gibt oft den Anstoß, wichtige familiäre und 
rechtliche Angelegenheiten zu regeln. So kann der Erkrankte 
beispielsweise eine Patientenverfügung schreiben und ein Testament 
aufsetzen, oder gemeinsam mit den Angehörigen nach einer passenden 
Pflegeeinrichtung für das spätere Krankheitsstadium suchen.
Aber auch für gemeinsame Unternehmungen, wie etwa eine lang 
ersehnte Reise, ist jetzt der richtige Zeitpunkt. Zudem bietet eine 
feststehende Diagnose die Möglichkeit, gezielt Medikamente, so 
genannte Antidementiva, zur Behandlung der Alzheimer-Demenz 
einzusetzen. Durch moderne Antidementiva, wie z.B. dem Wirkstoff 
Memantine, der eine schädliche Erhöhung des Botenstoffes Glutamat im 
Gehirn positiv reguliert, können Symptome der Alzheimer-Demenz 
abgeschwächt werden. Der Verlauf der Erkrankung kann zumindest 
verzögert und Begleiterscheinungen wie Unruhe, Aggressivität oder 
Stimmungsschwankungen können gemildert werden.
Nicht immer ist es Alzheimer
Nicht immer handelt es sich bei Hirnleistungsstörungen um eine 
Alzheimer-Demenz. Zahlreiche andere Erkrankungen, die zum großen Teil
erfolgreich behandelt werden können, weisen ganz ähnliche Symptome 
auf. So führen mitunter Schilddrüsenerkrankungen zu Konzentrations- 
und Gedächtnisstörungen. Auch eine Unterversorgung mit Flüssigkeit 
oder bestimmten Vitaminen, wie sie gerade bei alten Menschen durchaus
vorkommt, kann die Denkleistung negativ beeinflussen. Ebenso kann die
langfristige Einnahme von Medikamenten wie Beruhigungsmitteln der 
Grund für die kognitiven Einbußen sein. Darüber hinaus sollte immer 
eine Depression als Ursache in Erwägung gezogen werden, die in ihren 
Symptomen oftmals nur schwer von einer Demenz zu unterscheiden ist.
Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Diagnose der 
Alzheimererkrankung gibt ein Leitfaden der Deutschen Seniorenliga mit
dem Titel "Alzheimer erkennen". Das kostenfreie Heft kann auf dem 
Postweg oder im Internet angefordert werden bei: Deutsche 
Seniorenliga e.V. German Seniors, Gotenstraße 164, 53175 Bonn, 
www.dsl-alzheimer.de

Pressekontakt:

Monika Wohlert
Deutsche Seniorenliga e.V.
c/o Medcom international
René-Schickele-Straße 10
53123 Bonn
Telefon: 0228-308210
E-Mail: wohlert@medcominternational.de

Original-Content von: DSL e.V. Deutsche Seniorenliga, übermittelt durch news aktuell

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