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Statistisches Bundesamt

Wanderung von Ost- nach Westdeutschland schwächt sich weiter ab

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt zum "Tag der
Deutschen Einheit" mitteilt, zogen im Jahr 2005 aus den neuen
Bundesländern 137 200 Personen in die alten Länder (2004: 146 400),
während 88 200 Menschen die umgekehrte Richtung wählten (2004:
94 700). Die neuen Bundesländer verloren also per Saldo rund 49 000
Personen durch Abwanderung (2004: 51 700). Damit schwächt sich die
Wanderung von Ost- nach Westdeutschland - allerdings nur leicht -
weiter ab. Berlin bleibt bei dieser Betrachtung unberücksichtigt,
weil sich die Umzüge nicht mehr nach Berlin-West und Berlin-Ost
trennen lassen. Zudem sind die Umzüge zwischen Berlin und Brandenburg
stärker von der Stadt-Umland-Beziehung als von der Ost-West-Wanderung
geprägt.
Zu den Hauptzielländern im Westen zählten im letzten Jahr Bayern
mit 29 600 Personen oder 22% der Zuzüge aus Ostdeutschland,
Niedersachsen mit 22 700 (17%), Nordrhein-Westfalen mit 22 300 (16%)
und Baden-Württemberg mit 21 700 (16%). Die Fortzüge aus Ost- nach
Westdeutschland waren am höchsten für Sachsen mit 37 700 (27% der
Fortzüge), gefolgt von Sachsen-Anhalt mit 27 400 (20%) und Thüringen
mit 25 800 (19%).
Seit der Wiedervereinigung hat es in jedem Jahr
Abwanderungsverluste von den neuen Bundesländern in die alten Länder
gegeben. Von einem Höchststand im Jahr 1991 mit 165 400 Personen ging
der Wanderungssaldo zwischen den alten und den neuen Bundesländern
zunächst zurück und erreichte 1996 mit 24 900 Personen einen
Tiefststand. Danach erhöhte sich der Saldo wieder bis auf 97 600
Personen im Jahr 2001 und ist seitdem rückläufig. Zwischen 1991 und
2005 gab es insgesamt 2,32 Millionen Fortzüge aus den neuen in die
alten Bundesländer und 1,37 Millionen in die umgekehrte Richtung. Das
führte für Ostdeutschland in diesem Zeitraum zu einem gesamten
Abwanderungsverlust gegenüber den alten Bundesländern von 949 000
Menschen.
Unter Berücksichtigung der Wanderungsbewegungen mit dem Ausland,
der natürlichen demografischen Entwicklung (Geburten und Sterbefälle)
sowie der Ost-West-Wanderungen ist die Bevölkerung vom 31.12.1990 bis
31.12.2005 in den neuen Bundesländern um 1,4 Millionen (- 9,5%) auf
13,3 Millionen zurückgegangen. Gleichzeitig nahm die Bevölkerung in
den alten Bundesländer um 4,1 Millionen Personen (+ 6,7%) auf 65,7
Millionen zu.
Der Abwanderungsverlust von insgesamt 49 000 Personen im Jahr 2005
machte 0,4% der Bevölkerung der neuen Bundesländer aus. Er betraf vor
allem die Altersklasse der 18- bis 25-Jährigen mit 25 300 Personen
(2% der Altersklasse in den neuen Ländern), gefolgt von den 25- bis
30-Jährigen mit 11 000 Personen (1,4% der Altersklasse) und von den
30- bis 50-Jährigen mit 9 400 Personen (0,2% der Altersklasse). Bei
der Altersgruppe 65 Jahre und älter gab es im vergangenen Jahr für
die neuen Bundesländer einen leichten Zuwanderungsgewinn gegenüber
den alten Bundesländern von 900 Personen.
Wie in den Vorjahren war 2005 der Wanderungsverlust von Frauen mit
26 500 Personen höher als der Wanderungsverlust von Männern (22 500).
Dies lag daran, dass weniger Frauen als Männer aus den alten
Bundesländern in die neuen Länder zogen.
Wanderungen zwischen den alten und den neuen Bundesländern*)
                         1991 - 2005
                      Personen insgesamt
Zuzüge aus den       Fortzüge aus          Wanderungssaldo
         neuen Ländern         den alten              der neuen
         in die alten         Ländern in die            Länder
            Länder            neuen Länder          gegenüber den
 Zeit-                                              alten Ländern
 raum
       ins-   männ-  weib-  ins-  männ-  weib-  ins-   männ-  weib-
       ge-    lich   lich   ge-   lich   lich   ge-    lich   lich
       samt                 samt                samt
1 000
1991  229,2  116,1  113,1  63,8  44,6  19,2 - 165,4  - 71,5  - 93,9
1992  175,9   86,6   89,2  85,5  56,4  29,1  - 90,3  - 30,2  - 60,1
1993  143,0   69,7   73,2  87,4  54,2  33,2  - 55,6  - 15,6  - 40,0
1994  129,9   62,5   67,4  95,4  56,0  39,5  - 34,5   - 6,6  - 28,0
1995  129,9   63,5   66,5  98,1  55,9  42,2  - 31,9   - 7,6  - 24,3
1996  125,5   62,1   63,5 100,6  56,1  44,5  - 24,9   - 6,0  - 19,0
1997  124,9   62,0   62,9  96,7  52,4  44,3  - 28,2   - 9,6  - 18,6
1998  136,1   68,0   68,1  89,8  48,0  41,8  - 46,3  - 19,9  - 26,3
1999  148,6   73,9   74,8  90,5  47,6  42,9  - 58,1  - 26,2  - 31,9
2000  168,2   84,0   84,2  92,2  48,1  44,1  - 76,0  - 35,9  - 40,0
2001  192,0   96,1   95,9  94,4  49,1  45,4  - 97,6  - 47,0  - 50,5
2002  176,7   87,9   88,8  95,9  49,9  46,0  - 80,8  - 38,0  - 42,8
2003  155,4   76,8   78,6  97,0  50,8  46,2  - 58,4  - 26,0  - 32,3
2004  146,4   73,1   73,2  94,7  49,7  45,0  - 51,7  - 23,4  - 28,2
2005  137,2   68,8   68,4  88,2  46,3  41,9  - 49,0  - 22,5  - 26,5
*) Alte Bundesländer ohne Berlin-West; neue Bundesländer ohne
Berlin- Ost.
Weitere Auskünfte gibt:
Uwe Lohe,
Telefon: (0611) 75-4185
E-Mail:  uwe.lohe@destatis.de

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Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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