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Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 22.02.2005, 08:00 Uhr
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2004 (1. Teil)

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 22.02.2005, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner
Schnellmeldung am 15. Februar mitgeteilt hat, ist das
Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten
Leistung, im vierten Quartal 2004 gegenüber dem Vorquartal saison-
und kalenderbereinigt um real 0,2% zurückgegangen. Im dritten Quartal
hatte die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal stagniert.
Obwohl sich die konjunkturelle Belebung der ersten beiden Quartale
damit in der zweiten Jahreshälfte nicht fortgesetzt hat, ergab sich
für das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2004 eine Zunahme von real 1,6%
gegenüber dem Jahr 2003, kalenderbereinigt allerdings nur ein Anstieg
von 1,0%.
Bruttoinlandsprodukt real (saison- und kalenderbereinigte Werte
nach Census X-12-ARIMA): Veränderung gegenüber dem Vorquartal:
2003                              2004
1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj
- 0,4%  - 0,2%  + 0,3%  + 0,3%    + 0,5%  + 0,4%  + 0,0%  - 0,2%
Die im Vergleich zum Vorquartal geringere Wirtschaftsleistung ist
gekennzeichnet durch einen Rückgang der inländischen Verwendung (–
 0,8%), der durch die Zunahme des Exportüberschusses (Außenbeitrag)
nur zum Teil kompensiert wurde; die gestiegenen Exporte (+ 1,1%)
führten bei gleichzeitig rückläufigen Importen (– 0,2%) zu einem
positiven Wachstumsbeitrag von 0,5%-Punkten. Im dritten Quartal 2004
hatten dagegen kräftig gestiegene Importe bei gleichzeitig
rückläufigen Exporten zu einem negativen Wachstumsbeitrag des
Exportüberschusses von 1,6%-Punkten geführt, der jedoch durch die
Zunahme der inländischen Verwendung (+ 1,7%) ausgeglichen wurde.
Ausschlaggebend für den Rückgang der inländischen Verwendung im
Berichtsquartal gegenüber dem dritten Quartal 2004 waren deutlich
geringere Bruttoinvestitionen bei gleichzeitig stagnierenden
Konsumausgaben. Während die privaten Konsumausgaben geringfügig
stiegen (+ 0,2%), gingen die staatlichen Konsumausgaben um 0,7%
zurück. Die Bruttoanlageinvestitionen nahmen leicht zu (+ 0,2%), da
sowohl in Bauten (+ 0,5%) als auch in sonstige Anlagen (+ 0,7%,
größtenteils bestehend aus Computersoftware und Urheberrechten) mehr
investiert wurde als im Vorquartal. Lediglich die Investitionen in
Ausrüstungen gingen etwas zurück (– 0,4%). Der leichte Vorratsabbau
im vierten Quartal 2004 trug – nach einem spürbaren Vorratsaufbau im
Vorquartal – ebenfalls negativ zur Wirtschaftsentwicklung bei
(Wachstumsbeitrag von – 0,8%-Punkten).
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den
Vorjahresvergleich:
Im Vorjahresvergleich kam es im Berichtsquartal zu einem Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts um 1,5%, der damit etwas schwächer ausfiel
als in den ersten beiden Quartalen des Jahres (+ 1,6% bzw. + 1,9%),
aber über dem Anstieg im dritten Quartal lag (+ 1,2%). Allerdings
wäre die Wirtschaftsleistung im Berichtsquartal unter Ausschluss des
Kalendereffekts – im vierten Quartal 2004 standen zweieinhalb
Arbeitstage mehr zur Verfügung als im vierten Quartal 2003 –
lediglich um 0,6% gestiegen.
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (Ursprungswerte):
Veränderung gegenüber dem Vorjahr:
2003                              2004
1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj      1.Vj    2.Vj    3.Vj    4.Vj
+ 0,4%  - 0,7%  - 0,3%  + 0,2%    + 1,6%  + 1,9%  + 1,2%  + 1,5%
Die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2004 wurde von
38,9 Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 261 000 Personen oder
0,7% mehr als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale
Abgrenzung) stieg im vierten Quartal 2004 gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum um 151 000 Personen oder 4,1% auf
3,8 Mill. Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an den
Erwerbspersonen insgesamt erhöhte sich damit von 8,7% im vierten
Quartal 2003 auf 9,0% im Berichtsquartal.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in
Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im vierten Quartal 2004 im
Vorjahresvergleich um 0,8% zu. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet war
das ein Plus von 0,6%. Der etwas geringere Anstieg der
Stundenproduktivität ergab sich einerseits aus vermehrter
Teilzeitbeschäftigung (insbesondere Mini-Jobs); dieser
arbeitszeitvermindernde Effekt wurde andererseits durch eine größere
Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitstage, eine weitere
Reduzierung des Krankenstandes sowie die Zunahme der
Nebenerwerbstätigkeit mehr als ausgeglichen.
Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts trugen im
Berichtsquartal alle Wirtschaftsbereiche mit Ausnahme des Baugewerbes
positiv zur Wirtschaftsentwicklung im Vorjahresvergleich bei. Den
größten Anstieg der Bruttowertschöpfung in konstanten Preisen gab es
im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe (+ 3,5%), gefolgt von Land-
und Forstwirtschaft, Fischerei (+ 2,9%), Handel, Gastgewerbe und
Verkehr (+ 2,5%), Finanzierung, Vermietung und
Unternehmensdienstleister (+ 1,8%) sowie öffentliche und private
Dienstleister (+ 0,5%). Dagegen setzte sich im Baugewerbe (– 3,3%)
der Abwärtstrend der vergangenen Quartale und Jahre – mit Ausnahme
des ersten Quartals 2004 – weiter fort.
Auf der Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von
1995) sorgten im Vorjahresvergleich ein Anstieg sowohl des
Exportüberschusses (positiver Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe
von 0,8%-Punkten) als auch der inländischen Verwendung (+ 0,7%) für
die genannte Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 1,5%.
Der Exportüberschuss nahm zu, da die Exporte mit 8,7% etwas
stärker zulegten als die Importe (+ 7,4%). Der Anstieg der
inländischen Verwendung war gekennzeichnet durch etwas erhöhte
Konsumausgaben insgesamt (+ 0,3%), leicht rückläufige
Bruttoanlageinvestitionen (–  0,2%) und einen verringerten
Vorratsabbau (positiver Wachstumsbeitrag von 0,5%-Punkten). Während
die privaten Konsumausgaben erstmals seit der ersten Jahreshälfte
2003 wieder anstiegen (+ 0,3%), stagnierten die Konsumausgaben des
Staates auf dem Niveau des Vorjahresquartals (+ 0,0%). Die
Investitionen in Bauten (– 3,5%) gingen wiederum stark zurück und
führten trotz gestiegener Investitionen in Ausrüstungen (+ 3,4%) und
in sonstige Anlagen (+ 1,9%, vor allem Computersoftware und
Urheberrechte) insgesamt zu dem Rückgang der
Bruttoanlageinvestitionen.
In jeweiligen Preisen war im vierten Quartal 2004 das
Bruttoinlandsprodukt um 1,8% und das Bruttonationaleinkommen um 2,3%
höher als vor einem Jahr. Das Volkseinkommen stieg ebenfalls um 2,3%.
Das Arbeitnehmerentgelt war im Berichtsquartal nahezu unverändert
(+ 0,1%), während die Unternehmens- und Vermögenseinkommen deutlich
anstiegen (+ 9,2%). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte
stieg um 2,1%. Die Sparquote der privaten Haushalte erhöhte sich von
9,4% im vierten Quartal 2003 auf 9,6% im Berichtsquartal.
Über die Erstberechnung des vierten Quartals 2004 hinaus wurden
die im November veröffentlichten Ergebnisse für die ersten drei
Quartale 2004 sowie das im Januar veröffentlichte vorläufige
Jahresergebnis für 2004 überarbeitet und – soweit erforderlich –
revidiert. Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu
verfügbare statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu
können. Die Neuberechnungen ergaben für die Veränderungsraten des
Bruttoinlandsprodukts in Preisen von 1995 eine Absenkung der
Wachstumsrate für das Jahr 2004 von 1,7% auf 1,6%. Hierfür
verantwortlich waren insbesondere eine – unerwartet – schwache
Entwicklung des privaten Konsums sowie ein geringerer Außenbeitrag im
vierten Quartal, die deutlich unter den im Rahmen der Jahresschätzung
angenommenen Werten lagen. Auch die Ergebnisse für die ersten drei
Quartale wurden geringfügig revidiert.
Diese und weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.destatis.de)
abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie
18 „Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen“, Reihe
3 „Vierteljahresergebnisse der Inlandsproduktsberechnung“,
Bestellnummer 2180300-04324 (Vertriebspartner: SFG Servicecenter
Fachverlage, Part of the Elsevier Group, Postfach 43 43, 72774
Reutlingen, Telefon: +49 (0) 7071/935350, Telefax: +49 (0)
7071/935335, E-Mail:destatis@s-f-g.com) tiefer gegliederte
Ergebnisse veröffentlicht. Diese Veröffentlichung ist auch online im
Statistik-Shop des Statistischen Bundesamts unter
http://destatis.de/shop kostenfrei erhältlich.
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Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de

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