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Statistisches Bundesamt: SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe Donnerstag, 21.08.2003, 08:00 Uhr
Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 2. Quartal 2003
Teil 1

Wiesbaden (ots)

ACHTUNG SPERRFRISTMELDUNG: Freigabe , 21.08.2003, 08:00 Uhr
Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner
Schnellmeldung am 14. August mitteilte, ist das Bruttoinlandsprodukt,
der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, im zweiten
Quartal 2003 gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt
um 0,1% zurückgegangen. Im ersten Quartal 2003 war die
Wirtschaftsleistung 0,2% geringer als im Schlussquartal 2002. Im
Vorjahresvergleich kam es im Berichtsquartal zu einem Rückgang um
0,6% nach einem Anstieg um 0,4% im ersten Quartal 2003. In der
Halbjahresbetrachtung lag die Wirtschaftsleistung 2003 leicht unter
der der ersten Jahreshälfte 2002 (- 0,1%).
Bruttoinlandsprodukt real
(saison- und kalenderbereinigte Werte nach Census X-12-ARIMA)
Veränderung gegenüber dem Vorquartal
2001                    2002                         2003
3. Vj   4. Vj     1. Vj   2. Vj   3. Vj   4. Vj    1. Vj    2. Vj
- 0,2%  - 0,1%    + 0,2%  + 0,2%  + 0,1%  - 0,0%    - 0,2%   - 0,1%
Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsquartal
gegenüber dem ersten Quartal 2003 ist gekennzeichnet durch einen
Rückgang der Exporte (- 2,3%), der deutlich stärker ausfiel als die
Abnahme der Importe (- 1,1%) und damit zu einer Verringerung des
Exportüberschusses (Außenbeitrag) führte. Der hiervon ausgehende
negative Beitrag zum Wirtschaftswachstum konnte von der insgesamt nur
leichten Zunahme der inländischen Verwendung (+ 0,4%) nicht
ausgeglichen werden. Innerhalb der inländischen Verwendung sind im
zweiten Quartal 2003 vor allem die Konsumausgaben des Staates (+
1,3%) sowie bei den Investitionen die Bauten (+ 0,3%), die sonstigen
Anlagen (+ 0,3%, größten Teils bestehend aus Computersoftware und
Urheberrechten) und die Vorratsveränderungen (+ 0,1%-Punkte
Wachstumsbeitrag) gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Die privaten
Konsumausgaben blieben auf dem Niveau des vorangegangenen Quartals,
nachdem sie im ersten Quartal 2003 gegenüber dem letzten Quartal 2002
um 0,5% zugenommen hatten. Dagegen fielen die
Ausrüstungsinvestitionen - nach einer leichten Erholung in den beiden
vorangegangenen Quartalen - gegenüber dem ersten Quartal 2003
geringfügig schwächer (- 0,1%) aus.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den
Vorjahresvergleich: Bei der Beurteilung des Rückgangs der
Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2003 gegenüber dem
entsprechenden Vorjahresquartal (- 0,6%) ist zu beachten, dass im
zweiten Quartal 2003 ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand.
Unter Ausschaltung des Kalendereffekts hätte die Abnahme des realen
Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorjahresquartal 0,2% betragen.
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 (Ursprungswerte)
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
2001                    2002                         2003
3. Vj   4. Vj     1. Vj   2. Vj   3. Vj   4. Vj    1. Vj    2. Vj
+ 0,7%  - 0,4%    - 1,1%  + 0,5%  + 0,9%  + 0,3%    + 0,4%   - 0,6%
Die Wirtschaftsleistung wurde im zweiten Quartal 2003 von 38,1
Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 646 000 Personen oder 1,7%
weniger als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale
Abgrenzung) stieg im zweiten Quartal 2003 gegenüber dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum um 326 000 Personen oder 9,8% auf
3,6 Mill. Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an den
Erwerbspersonen insgesamt erhöhte sich damit von 7,9% im zweiten
Quartal 2002 auf 8,8% im Berichtsquartal.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in
Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im Vorjahresvergleich im
Durchschnitt des zweiten Quartals 2003 um 1,1% zu. Je
Erwerbstätigenstunde gerechnet ergab sich ein Anstieg um + 1,7%, was
vor allem auf den Kalendereffekt (ein Arbeitstag weniger als im
zweiten Quartal 2002) und die weiterhin zunehmende Teilzeitarbeit
zurückzuführen ist.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts in konstanten
Preisen zeigt, dass die Rückgänge der Bruttowertschöpfung im
Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe (- 1,5%), im Baugewerbe (-
4,9%) und auch im Bereich Finanzierung, Vermietung und
Unternehmensdienstleister (- 0,1%) gegenüber dem entsprechenden
Quartal des Vorjahres das Wirtschaftswachstum negativ beeinflusst
haben. Dagegen nahm die preisbereinigte Bruttowertschöpfung in den
Bereichen Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 0,8%), Land- und
Forstwirtschaft, Fischerei (+ 0,5%) sowie öffentliche und private
Dienstleister (+ 0,1%) zu.
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von
1995) zeigt im Vorjahresvergleich, dass - ähnlich wie im Vergleich
zum Vorquartal - der Rückgang der Wirtschaftsleistung (- 0,6%) durch
einen geringeren Exportüberschuss (negativer Beitrag zum
Wirtschaftswachstum in Höhe von - 1,0%-Punkten) bestimmt war, der
durch den Anstieg der inländischen Verwendung (+ 0,4%) nicht
ausgeglichen werden konnte. Die Verringerung des Exportüberschusses
ergab sich aus einer Abnahme der Exporte (- 1,5%) und einem Anstieg
der Importe (+ 1,4%). Die Zunahme der inländischen Verwendung im
Berichtsquartal gegenüber dem zweiten Quartal 2002 setzte sich
zusammen aus höheren staatlichen und privaten Konsumausgaben (+ 1,1
bzw. + 0,8%) sowie einer Zunahme der Investitionen in sonstige
Anlagen (+ 1,5%, vor allem Computersoftware und Urheberrechte) und
einem Wachstumsbeitrag von 0,2%-Punkten bei den Vorratsveränderungen.
In Ausrüstungen und in Bauten wurde im zweiten Quartal 2003 dagegen
weniger investiert (- 1,0 bzw. - 3,8%) als im entsprechenden Quartal
des Vorjahres.
In jeweiligen Preisen war im zweiten Quartal 2003 das
Bruttoinlandsprodukt um 0,4% größer als vor einem Jahr, das
Bruttonationaleinkommen blieb hingegen unverändert(- 0,0%). Das
Volkseinkommen lag um 1,0% unter dem Wert des zweiten Quartals 2002.
Das Arbeitnehmerentgelt blieb im Berichtsquartal unverändert (-
0,0%), wohingegen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen um 3,3%
abnahmen. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte war 1,5%
höher als im zweiten Quartal 2002, die Sparquote der privaten
Haushalte betrug 10,2%.
Über die Erstberechnung des zweiten Quartals 2003 hinaus wurden
auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab 1999 überarbeitet und
- soweit erforderlich - revidiert. Solche laufenden Revisionen
erfolgen routinemäßig, um neu verfügbare statistische Informationen
schnellstmöglich einbeziehen zu können. Die Neuberechnung ergab beim
Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 eine Anhebung der
Wachstumsrate für das Jahr 2001 um 0,2%-Punkte auf 0,8%. Diese
Änderung der Wachstumsrate, die sich auch auf die Quartale auswirkte,
ist vor allem auf die Einarbeitung der Ergebnisse der
Umsatzsteuerstatistik 2001 und der Kostenstrukturerhebungen für 2001
zurückzuführen.
Diese und weitere Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen können im Internet (http://www.destatis.de)
abgerufen werden. Außerdem werden in der Fachserie 18
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen", Reihe 3
"Vierteljahresergebnisse der Inlandsproduktsberechnung",
Bestellnummer 2180300-03322 (Verlag Metzler-Poeschel,
Verlagsauslieferung SFG-Servicecenter Fachverlage GmbH, Postfach 43
43, 72774 Reutlingen, Telefon: 07071/935350, Telefax: 07071/935335,
E-Mail:  destatis@s-f-g.com) tiefer gegliederte Ergebnisse
veröffentlicht. Diese Veröffentlichung ist auch online im
Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/shop erhältlich.
Weitere Auskünfte erteilt: VGR-Infoteam,
Telefon: (0611) 75-2626,
E-Mail:  vgr-bip-auskunft@destatis.de
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