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Statistisches Bundesamt

StBA: Im Westen zu wenig Lehrer

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt mit Blick auf den
"Internationalen Tag des Lehrers" am 5. Oktober mitteilt, 
unterrichteten im Schuljahr 2000/01 rund 785 000 hauptberufliche 
Lehrkräfte an allgemein bildenden und beruflichen Schulen in 
Deutschland. Das sind 2,6 % mehr als 1993, dem ersten Jahr, für das 
gesamtdeutsche Ergebnisse vorliegen.
Die Entwicklung verlief im Westen und Osten Deutschlands 
unterschiedlich. Während es im früheren Bundesgebiet rund 31 600 (+ 
5,5 %) Lehrkräfte mehr gab als 1993, ging die Zahl der Lehrer und 
Lehrerinnen in den neuen Ländern und Berlin um rund 11 600 (- 6,1 %) 
zurück. Wesentliche Ursache hierfür sind die deutlich gesunkenen 
Schülerzahlen als Folge der starken Geburtenrückgänge zu Beginn der 
90er Jahre im Osten. Während von 1993 bis 2000 die Zahl der Schüler 
im Westen um 10,4 % stieg, ging sie im Osten um 10,3 % zurück. Bis 
etwa 2010 wird im Osten mit einem weiteren Rückgang der 
Schülerzahlen gerechnet, während im Westen die Zahlen bis 2004 
ansteigen dürften. Als Konsequenz zeichnet sich global für den 
Westen ein wachsender Lehrermangel und für den Osten ein 
Lehrerüberschuss ab.
Bei den hauptberuflichen Lehrkräften ist seit 1993 die Zahl der 
vollzeitbeschäftigten Lehrkräfte (Lehrkräfte mit voller 
Pflichtstundenzahl) in Deutschland um 7,3 % zurückgegangen, die der 
teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte (Lehrkräfte mit mehr als der 
Hälfte, aber weniger als der vollen Pflichtstundenzahl) hat um 25,7 
% zugenommen.
Von den hauptberuflichen Lehrkräften des Schuljahres 2000/2001 war 
mehr als jede fünfte (166 500) älter als 55 Jahre. Bei den rund 13 
500 Lehrkräften in einem öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnis, 
die 1999 in den Ruhestand traten, schieden annähernd zwei Drittel 
wegen Dienstunfähigkeit vor Erreichen der gesetzlichen Altersgrenze 
aus.
Bei Überlegungen, ob und wie der Bedarf an neuen oder zusätzlichen 
Lehrern gedeckt werden kann, ist zu berücksichtigen, dass eine 
Ausbildung zum Lehrer (Studium und Referendariat einschließlich 
Besuch von Lehrerseminaren) in der Regel sechs Jahre oder länger 
dauert. Diese Ausbildung schlossen im Jahr 2000 rund 21 300 Personen 
mit der so genannten zweiten Staatsprüfung ab. Das waren doppelt so 
viele wie 1993.
Ein Lehramtsstudium nahmen im Studienjahr 2000/2001 knapp 24 000 
Studienanfänger/-innen an deutschen Hochschulen auf. Davon 
immatrikulierten sich fast zwei Drittel (rund 14 900) in einem 
Studienfach der "Sprach- und Kulturwissenschaften", gut ein Fünftel 
(etwa 4 900) in der Fächergruppe "Mathematik, Naturwissenschaften".
Auch wenn die Zahl der Erstsemester seit dem Studienjahr 1998/99 um
8% zugenommen hat, konnten die starken Rückgänge der vorangegangenen 
Jahre noch nicht ausgeglichen werden. Insgesamt haben im Studienjahr 
2000/2001 rund 5 000 (- 17 %) weniger junge Menschen mit dem 
Lehramtsstudium begonnen als im Studienjahr 1993/1994. Die stärksten 
Rückgänge waren u.a. in den Fächergruppen "Rechts-, Wirtschafts- und 
Sozialwissenschaften" (- 40 %) und "Mathematik, Naturwissenschaften" 
(- 25 %) zu verzeichnen. Da sich die sinkende Zahl der Erstsemester 
erst mit einer zeitlichen Verzögerung von rund sechs Jahren auf die 
Absolventenzahlen auswirkt, ist zu erwarten, dass sich insbesondere 
in den Naturwissenschaften der bereits bestehende 
Nachwuchskräftemangel noch verschärfen wird.
Die vollständige Pressemitteilung, incl. Tabelle, ist im 
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter 
www.statistik-bund.de zu finden.
Weitere Auskünfte erteilen: 
Bereich Schulstatistik
Marianne Renz,
Telefon: (0611) 75-4141,
E-Mail:  schulstatistik@statistik-bund.de
Bereich Hochschulstatistik
Jörg Decker,
Telefon: (0611) 75-4139,
E-Mail:  hochschulstatistik@statistik-bund.de
Rückfragen bitte an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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