Alle Storys
Folgen
Keine Story von Statistisches Bundesamt mehr verpassen.

Statistisches Bundesamt

Verbraucherpreise 2012: + 2,0 % gegenüber dem Vorjahr 2011
Inflationsrate zieht im Dezember 2012 wieder an

Wiesbaden (ots)

Die Verbraucherpreise in Deutschland stiegen im Jahresdurchschnitt 2012 gegenüber 2011 um 2,0 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Jahresteuerungsrate damit niedriger als im Vorjahr (2011: + 2,3 %). In den Jahren 2010 und 2009 war die jährliche Preissteigerung deutlich unterhalb von zwei Prozent (2010: + 1,1 %; 2009: + 0,4 %) geblieben. Im Dezember 2012 lag die Inflationsrate - gemessen am Verbraucherpreisindex - bei 2,1 % und damit wieder etwas höher als im November (+ 1,9 %).

Die Jahresteuerungsrate 2012 wurde durch die überdurchschnittliche Preisentwicklung der Energieprodukte geprägt. Der Einfluss schwächte sich jedoch im Vergleich zum Vorjahr 2011 etwas ab. Energie verteuerte sich 2012 insgesamt um 5,7 % (davon Kraftstoffe: + 5,7 %; Haushaltsenergie: + 5,6 %). Bei der Haushaltsenergie erhöhten sich vor allem die Preise für Umlagen der Zentralheizung und Fernwärme (+ 9,4 %) sowie für leichtes Heizöl (+ 8,9 %). Im Jahr 2012 mussten die Konsumenten auch mehr für Gas (+ 5,5 %) und Strom (+ 2,8 %) zahlen als 2011. Ohne Berücksichtigung der Energiepreisentwicklung betrug die Jahresteuerungsrate 1,6 %.

Überdurchschnittliche Preiserhöhungen gegenüber 2011 zeigten sich auch bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken (+ 3,2 %; davon Nahrungsmittel: + 3,2 %; alkoholfreie Getränke: + 2,9 %). Der Einfluss auf die Jahresteuerungsrate hat sich hier im Vergleich zum Vorjahr 2011 verstärkt. Deutlich teurer wurden 2012 viele Nahrungsmittel, zum Beispiel Fleisch und Fleischwaren (+ 5,4 %), Fisch und Fischwaren (+ 4,9 %), Obst (+ 4,4 %) sowie Süßwaren (+ 4,0 %). Preiserhöhungen gab es auch bei Kaffee, Kakao und Tee (+ 3,9 %). Günstiger als 2011 waren 2012 Speisefette und Speiseöle (- 2,7 %; darunter Butter: - 13,1 %).

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich 2012 gegenüber 2011 deutlich um 2,9 %. Überdurchschnittlich stiegen die Preise für Verbrauchsgüter (+ 3,7 %; darunter Tabakwaren: + 4,1 %; Zeitungen und Zeitschriften: + 3,9 %). Gebrauchsgüter mit mittlerer Lebensdauer verteuerten sich um 2,2 % (darunter Bekleidungsartikel: + 2,9 %). Die Preise für langlebige Gebrauchsgüter blieben im Jahresvergleich dagegen fast unverändert (+ 0,2 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt entwickelten sich 2012 mit + 1,1 % unterdurchschnittlich (darunter Nettokaltmiete: + 1,2 %; Nachrichtenübermittlung: - 1,3 %). Dennoch gab es bei einigen Dienstleistungen deutliche Preiserhöhungen, unter anderem bei den Verkehrsdienstleistungen (+ 4,0 %; darunter Flugticket: + 7,6 %; Bahnfahrkarten: + 3,8 %), Pauschalreisen (+ 4,4 %) oder in Teilbereichen der Gesundheitspflege (zum Beispiel zahnärztliche Dienstleistungen: + 4,4 %). Erwähnenswert sind die erheblichen Preisrückgänge im Bildungswesen (- 12,3 %) insbesondere bedingt durch den Wegfall der Studiengebühren in einigen Bundesländern. Außerdem gab es überdurchschnittliche Preisrückgänge bei den Finanzdienstleistungen (- 15,7 %) aufgrund des Wegfalls der Bearbeitungsgebühren für Privatkredite bei vielen Banken.

Veränderung im Dezember 2012 gegenüber Dezember 2011

Zum Jahresende im Dezember 2012 zog die Inflationsrate mit + 2,1 % wieder an. Lediglich im Februar 2012 wurde in diesem Jahr ein höherer Wert mit + 2,3 % ermittelt. Im November 2012 hatte die monatliche Teuerungsrate noch bei + 1,9 % gelegen.

Im Jahresvergleich wirkten im Dezember 2012 vor allem Nahrungsmittel und Energie preistreibend. Nahrungsmittel verteuerten sich zum Jahresende für die Konsumenten spürbar um 4,8 %. Dies ist der stärkste Preisanstieg bei Nahrungsmitteln seit September 2008 (+ 6,4 %). Erheblich teurer als im Dezember 2011 waren im Dezember 2012 Gemüse (+ 12,0 %) und Obst (+ 9,8 %). Auch für Fleisch und Fleischwaren, Fisch und Fischwaren (jeweils: + 5,6 %) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+ 3,3 %) mussten die Konsumenten deutlich mehr als vor einem Jahr zahlen. Günstiger gegenüber dem Vorjahresmonat waren im Dezember 2012 Speisefette und Speiseöle (- 3,6 %; darunter Butter: - 7,3 %).

Der Anstieg der Energiepreise hat sich im Dezember 2012 weiter abgeschwächt: Energie verteuerte sich insgesamt um 3,5 % gegenüber Dezember 2011 (davon Haushaltsenergie: + 3,6 %; Kraftstoffe: + 3,2 %) und damit weniger stark als die Nahrungsmittel. Die Energiepreise beeinflussten somit die Inflationsrate zum Jahresende wesentlich geringer als in den Vormonaten: Ohne Berücksichtigung der Energiepreisentwicklung lag die Teuerungsrate mit + 1,9 % im Dezember 2012 nur 0,2 Prozentpunkte unter der Gesamtteuerung.

Deutliche Preiserhöhungen binnen Jahresfrist gab es im Dezember 2012 unter anderem bei Pauschalreisen (+ 6,9 %), Bekleidung und Schuhen (+ 4,7 %) sowie Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,2 %). Günstiger als ein Jahr zuvor waren im Dezember 2012 hingegen zum Beispiel Geräte der Unterhaltungselektronik (- 4,2 %) und der Informationsverarbeitung (- 3,5 %) sowie Telekommunikations-dienstleistungen (- 1,6 %).

Veränderung im Dezember 2012 gegenüber dem Vormonat November 2012 Im Dezember 2012 lagen die Verbraucherpreise mit + 0,9 % deutlich über dem Preisniveau des Vormonats. Hervorzuheben sind vor allem die saisonüblichen Teuerungen bei Pauschalreisen (+ 22,8 %) und Beherbergungsdienstleistungen (+ 22,0 %). Auch die Bahnpreise erhöhten sich zum Jahresende 2012 in Folge der jährlichen Tarifpreisänderungen deutlich (+ 3,1 %; davon Schienenfernverkehr: + 3,1 %; Schienennahverkehr: + 2,5 %). Auffällig war im Dezember 2012 die erneute Preiserhöhung bei Nahrungsmitteln (+ 1,2 % gegenüber November 2012). Insbesondere verteuerten sich hier, zum Teil saisonbedingt, Gemüse (+ 4,7 %) und Obst (+ 2,8 %). Im Dezember 2012 zogen auch die Preise für Bekleidung und Schuhe an (+ 0,9 % gegenüber November 2012). Nennenswerte Preisrückgänge gab es hingegen am Jahresende nur wenige: So sanken die Preise für leichtes Heizöl deutlich (- 5,1 %), auch Kraftstoffe waren erneut etwas günstiger als im Vormonat (- 1,4 %).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland ist im Jahresvergleich 2012 gegenüber 2011 um 2,1 % gestiegen. Im Dezember 2012 erhöhte sich der HVPI gegenüber Dezember 2011 um 2,0 %. Im Vergleich zum Vormonat November 2012 stieg der Index deutlich um 0,9 %.

Weitere Informationen zur Verbraucherpreisstatistik bietet die Fachserie 17, Reihe 7, die im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de, Pfad: Publikationen > Thematische Veröffentlichungen > Preise herunter geladen werden kann. Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zur Verbraucherpreisstatistik können auch über die Tabellen Verbraucherpreisindex (61111-0004) und (61111-0006) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/presseaktuell zu finden.

Weitere Auskünfte:

Telefon: (0611) 75-4777, www.destatis.de/kontakt

Hinweis:

Der Verbraucherpreisindex wird in fünfjährigem Abstand einer turnusmäßigen Überarbeitung unterzogen. Ab Berichtsmonat Januar 2013 erfolgt die Umstellung von der bisherigen Basis 2005 auf das Basisjahr 2010. Damit verbunden ist die Neuberechnung der Ergebnisse ab Januar 2010.

Bitte merken Sie sich folgende Veröffentlichungstermine vor:

31. Januar 2013	- Schätzung für Januar 2013
	
20. Februar 2013 - Endgültiges Ergebnis für Januar 2013 auf neuer 
Basis 2010. Neu berechnete Ergebnisse ab Januar 2010.

Weitere Informationen und Erläuterungen zu dieser turnusmäßigen Überarbeitung des Verbraucherpreisindex werden sukzessive in das Internetangebot des Statistischen Bundesamtes aufgenommen (www.destatis.de > Preise > Verbraucherpreise).

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 14.01.2013 – 08:00

    2012 wurden Möbel im Wert von 16,8 Milliarden Euro produziert

    Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2012 wurden nach vorläufigen Ergebnissen in Deutschland Möbel im Wert von rund 16,8 Milliarden Euro produziert. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich der Internationalen Möbelmesse "imm cologne" in Köln (14. bis 20. Januar 2013) weiter mitteilt, ist das ein nominaler Anstieg von 1,1 % gegenüber dem Jahr 2011. Wie viele andere Bereiche des Produzierenden Gewerbes war die ...

  • 14.01.2013 – 08:00

    Inlandstourismus: 3 % mehr Gästeübernachtungen im November 2012

    Wiesbaden (ots) - Die Zahl der Gästeübernachtungen stieg im November 2012 in Deutschland im Vergleich zum November 2011 um 3 % auf 25,8 Millionen. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand vorläufiger Ergebnisse mit. Die Zahl der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland erhöhte sich um 6 % auf 4,4 Millionen. Die Übernachtungszahl von Gästen aus ...

  • 14.01.2013 – 08:00

    2012 erneuter Bevölkerungsanstieg erwartet

    Wiesbaden (ots) - Die Einwohnerzahl Deutschlands hat nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Jahr 2012 erneut zugenommen. Am Jahresanfang lebten 81,8 Millionen Personen und am Jahresende voraussichtlich etwa 82,0 Millionen Personen in Deutschland. Nach acht Jahren Rückgang wird die Bevölkerungszahl damit das zweite Jahr in Folge steigen. Ursache hierfür sind die hohen Wanderungsgewinne ...