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Statistisches Bundesamt

Gesetzliche Sozialversicherung im 1.- 3. Quartal 2009 mit hohem Defizit

Wiesbaden (ots)

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, verzeichnete die gesetzliche Sozialversicherung - in der 
Abgrenzung der Finanzstatistik - in den ersten drei Quartalen 2009 
ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 16,6 Milliarden Euro. 
Damit lag es um 11,6 Milliarden Euro über dem des Vorjahreszeitraums.
Hauptursache dafür war das hohe Defizit der Bundesagentur für Arbeit,
das sich 2009 um 13,2 auf 15,8 Milliarden Euro erhöht hat.
Die Einnahmen der gesetzlichen Sozialversicherung sind in den 
ersten drei Quartalen 2009 um 1,5% auf 358,6 Milliarden Euro 
gestiegen, die Ausgaben um 4,7% auf 375,3 Milliarden Euro. Die 
gesetzliche Sozialversicherung umfasst die gesetzliche Kranken-, 
Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung, die Alterssicherung für 
Landwirte sowie die Bundesagentur für Arbeit (einschließlich 
Versorgungsfonds).
In den ersten drei Quartalen 2009 erhöhten sich die Einnahmen der 
gesetzlichen Rentenversicherung auf 179,0 Milliarden Euro. Dem 
Einnahmenzuwachs um 0,9% stand ein Zuwachs der Ausgaben um 2,2% auf 
181,9 Milliarden Euro gegenüber. Daraus ergab sich ein 
Finanzierungsdefizit der gesetzlichen Rentenversicherung von 2,9 
Milliarden Euro, 2,2 Milliarden Euro höher als im vergleichbaren 
Vorjahreszeitraum.
Die Einnahmen der gesetzlichen Krankenversicherung, die 
überwiegend aus Zuweisungen des zum 1. Januar 2009 eingeführten 
Gesundheitsfonds bestehen, sind in den ersten drei Quartalen 2009 um 
8,6% auf 128,3 Milliarden Euro gestiegen. Dieser Anstieg ist 
insbesondere auf die Festsetzung des Beitragssatzes zur gesetzlichen 
Krankenversicherung auf einheitlich 15,5% zurückzuführen. Darüber 
hinaus war maßgeblich, dass der Fonds von der gesetzlich vorgesehenen
Möglichkeit Gebrauch machte, monatliche Bundeszuschussraten 
vorzuziehen. Dem Einnahmenzuwachs stand ein geringerer Zuwachs der 
Ausgaben um 6,1% auf 126,9 Milliarden Euro gegenüber. Während die 
gesetzliche Krankenversicherung in den ersten drei Quartalen des 
Jahres 2008 noch ein Finanzierungsdefizit von 1,5 Milliarden Euro 
aufwies, ergab sich in den ersten drei Quartalen 2009 ein 
Finanzierungsüberschuss von 1,4 Milliarden Euro.
Der Rückgang der Einnahmen der Bundesagentur für Arbeit 
(einschließlich Versorgungsfonds) auf 19,6 Milliarden Euro (- 29,2%) 
resultierte im Wesentlichen aus der Absenkung des Beitragssatzes zur 
Arbeitslosenversicherung zum 1. Januar 2009 um 0,5 Prozentpunkte auf 
2,8%. Die Beitragseinnahmen sanken daraufhin in den ersten drei 
Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 15,6% auf 16,7 Milliarden Euro.
Zusätzlich trug auch die zeitliche Verlagerung der Fälligkeit für die
Beteiligung des Bundes an den Kosten der Arbeitsförderung zum 
Rückgang der Einnahmen bei. Die Ausgaben summierten sich in den 
ersten drei Quartalen auf 35,4 Milliarden Euro und übertrafen den 
Vergleichswert des Vorjahres um 16,7%. Dieser kräftige 
Ausgabenanstieg resultierte unter anderem aus der erheblichen 
Steigerung der Leistungen bei konjunktureller Kurzarbeit auf 2,2 
Milliarden Euro. Auch bei den Aufwendungen für das Arbeitslosengeld 
war eine deutliche Zunahme um 19,9% auf 13,1 Milliarden Euro zu 
verzeichnen. Gegenüber den ersten drei Quartalen 2008 stieg das 
Finanzierungsdefizit der Bundesagentur für Arbeit somit kräftig um 
13,2 auf 15,8 Milliarden Euro an.
Die Einnahmen der gesetzlichen Pflegeversicherung erhöhten sich in
den drei ersten Quartalen 2009 auf 15,7 Milliarden Euro. Ein Grund 
für diesen Einnahmenzuwachs um 10,4% war die Erhöhung des 
Beitragssatzes von 1,7% auf 1,95% (für Kinderlose von 1,95% auf 
2,20%) zum 1. Juli 2008. Dem stand ein geringerer Zuwachs der 
Ausgaben um 6,0% auf 15,1 Milliarden Euro gegenüber, so dass sich ein
leichter Finanzierungsüberschuss von 0,6 Milliarden Euro ergab. Im 
gleichen Vorjahreszeitraum hatte es ein Finanzierungsdefizit von 0,1 
Milliarden Euro gegeben.
Weitere Auskünfte gibt:
Peter Hatzmann,
Telefon: (0611) 75-2731,
E-Mail:  staatliche-haushalte@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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