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Statistisches Bundesamt

Leichter Anstieg der Bevölkerung mit Migrationshintergrund

Wiesbaden (ots)

Das Statistische Bundesamt (Destatis) stellt zum
zweiten Mal detaillierte Zahlen zur Bevölkerung mit 
Migrationshintergrund in Deutschland vor. Sie basieren auf den 
Angaben des Mikrozensus 2006. Mit diesen Zahlen lassen sich erstmals 
Aussagen dazu machen, wie sich die Bevölkerung mit und ohne 
Migrationshintergrund insgesamt und in ihrer Zusammensetzung im 
Vorjahresvergleich verändert hat.
Zwischen 2005 und 2006 hat die Bevölkerung mit 
Migrationshintergrund in Deutschland um 130 000 Personen auf 15,1 
Millionen zugenommen. Da im gleichen Zeitraum die Bevölkerung 
insgesamt um knapp 100 000 Personen zurückgegangen ist (von 82,5 auf 
82,4 Millionen), hat sich die Zahl der Personen ohne 
Migrationshintergrund um 227 000 Personen verringert (von 67,4 auf 
67,2 Millionen), und der Anteil der Bevölkerung mit 
Migrationshintergrund ist von 18,2% auf 18,4% angestiegen.
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund besteht aus den seit 
1950 nach Deutschland zugewanderten Personen und deren Nachkommen. 
Für ihre Bestimmung werden Angaben zum Zuzug nach Deutschland, zur 
Staatsangehörigkeit und zur Einbürgerung verwendet. Im Jahr 2005 war 
das Mikrozensus-Frageprogramm umfangreicher, so dass weitere 320 000 
Menschen als Deutsche mit Migrationshintergrund identifiziert werden 
konnten, die sich 2006 nicht von Deutschen ohne Migrationshintergrund
unterscheiden lassen. Inwieweit sich diese Personengruppe im 
Zeitablauf ebenfalls verändert hat, wird sich erst wieder aus den 
Daten des Mikrozensus 2009 ergeben; dann wird das umfangreichere 
Frageprogramm wiederholt.
Ausländerinnen und Ausländer machen 2006 mit 7,3 Millionen oder 
8,9% der Bevölkerung nur etwas weniger als die Hälfte aller Personen 
mit Migrationshintergrund aus, die Deutschen mit 7,9 Millionen oder 
9,5% der Bevölkerung etwas mehr als die Hälfte. Gegenüber dem Vorjahr
ist die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer um 21 000 
zurückgegangen, die der Deutschen mit Migrationshintergrund hat um 
151 000 zugenommen.
Mit 10,4 Millionen stellen die seit 1950 Zugewanderten - das ist 
die Bevölkerung mit eigener Migrationserfahrung - wie im Vorjahr zwei
Drittel aller Personen mit Migrationshintergrund. Unter ihnen sind - 
gegenüber 2005 ebenfalls unverändert - die Ausländerinnen und 
Ausländer mit 5,6 Millionen gegenüber den Deutschen mit 4,8 Millionen
deutlich in der Mehrheit.
Die in Deutschland geborene Bevölkerung ohne eigene 
Migrationserfahrung verändert sich dagegen in ihrer Zusammensetzung 
nach Staatsangehörigkeiten. Die Ausländerinnen und Ausländer stellen 
mit 1,7 Millionen nach wie vor 2% der Gesamtbevölkerung. Die Zahl der
hier geborenen Deutschen mit Migrationshintergrund hat sich gegenüber
dem Vorjahr aber um 132 000 auf 3,0 Millionen erhöht: sie stellen 
jetzt 3,6% der Bevölkerung. Dieser Anstieg ist die ausschließliche 
Ursache für die Zunahme der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 
insgesamt.
Europa ist für die Migration in Deutschland quantitativ besonders 
bedeutsam: es stellt 59,5% der insgesamt 10,4 Millionen Zuwanderer, 
23,5% von ihnen stammen aus den 25 Mitgliedstaaten der Europäischen 
Union. Außerdem liegen Angaben für die elf bedeutsamsten 
Herkunftsländer vor: Türkei (mit 14,2% aller Zugewanderten), 
Russische Föderation (8,4%), Polen (6,9%), Italien (4,1%), Serbien 
und Montenegro (3,4%), Kasachstan (3,3%), Rumänien (3,0%), Kroatien 
(2,5%), Griechenland sowie Bosnien und Herzegowina (jeweils 2,2%) und
die Ukraine (1,9%).
Personen mit Migrationshintergrund sind im Durchschnitt deutlich 
jünger als jene ohne Migrationshintergrund (33,8 gegenüber 44,6 
Jahre), weitaus häufiger ledig (45,3% gegenüber 38,1%) und der Anteil
der Männer unter ihnen ist höher (50,8% gegenüber 48,5%). Bei den 
unter 5-Jährigen stellen Personen mit Migrationshintergrund ein 
Drittel dieser Bevölkerungsgruppe.
Weitere Informationen bietet die Fachserie 1, Reihe 2.2 
"Bevölkerung mit Migrationshintergrund", die kostenfrei im 
Publikationsservice von Destatis unter 
http://www.destatis.de/publikationen erhältlich ist.
Weitere Auskünfte gibt:
Dr. Gunter Brückner,
Telefon: (0611) 75-4365
E-Mail:  migration@destatis.de

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

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