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Statistisches Bundesamt

Importpreise 2007: + 1,2% gegenüber 2006

Wiesbaden (ots)

Sperrfrist: 25.01.2008 08:00
   Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
   Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.
Der Index der Einfuhrpreise ist nach Mitteilung des Statistischen 
Bundesamtes (Destatis) im Jahresdurchschnitt 2007 um 1,2% gegenüber 
dem Vorjahr gestiegen (2006: + 5,2%). Im Vergleich zu Dezember 2006 
stieg der Einfuhrpreisindex im Dezember 2007 um 3,7%.
Für Importe aus der Euro-Zone wurde im Jahresdurchschnitt 2007  
2,5% mehr bezahlt, während die Jahresteuerung für Importe aus dem 
Nicht-Euro-Gebiet bei lediglich 0,6% lag. Diese niedrige 
Teuerungsrate ist besonders auf einen Preisrückgang von August 2006 
bis Januar 2007 zurückzuführen. Im Jahresverlauf 2007 stiegen die 
Preise im Nicht-Euro-Gebiet um 5,1%. Preisdämpfend wirkten auch die 
hohen Kursgewinne des Euro, insbesondere gegenüber dem Dollar.
Besonders hohe Preissteigerungen waren 2007 beim Import von 
Nahrungs- und Futtermitteln zu beobachten. Missernten in wichtigen 
Getreideanbauländern, eine weltweit gestiegene Nachfrage und die 
verstärkte Erzeugung von Biotreibstoffen ließen die Preise für 
Getreide von der Jahresmitte an stark steigen, sodass sie im 
Jahresdurchschnitt um 40,4% höher lagen als 2006 (darunter Weizen: 
+ 49,6%). Im Dezember 2007 war gegenüber dem Vorjahresmonat ein 
Anstieg von 53,3% zu verzeichnen, gegenüber November 2007 kosteten 
Getreideimporte 3,0% mehr. Die Preise für importierte Futtermittel 
stiegen im Jahresdurchschnitt 2007 um 13,3%.
Milch und Milcherzeugnisse verteuerten sich 2007 um 11,3%. Nach 
Preiserhöhungen von Mai bis November um 21,5% sanken die Preise für 
Milch und Milcherzeugnisse im Dezember 2007 im Vormonatsvergleich 
allerdings wieder (- 2,0%).
Im Energiesektor entwickelten sich die Preise unterschiedlich. 
Rohöl wurde durchschnittlich 4,2% teurer. Der vergleichsweise 
moderate Preisanstieg beruht auf einem Basiseffekt. Nach der 
Entspannung auf dem Weltmarkt, in deren Folge die Rohölpreise von 
August 2006 bis Januar 2007 um 26,7% gefallen waren, stiegen sie im 
Jahresverlauf 2007 um 49,6% - trotz der anhaltenden Dollarschwäche 
und einem Preisrückgang im Dezember (- 1,4% gegenüber November 2007).
Ähnlich verlief die Entwicklung der Importpreise für 
Mineralölerzeugnisse. Sie stiegen gegenüber 2006 im Durchschnitt um 
3,3%. Nachdem sie im Januar den niedrigsten Stand seit anderthalb 
Jahren erreicht hatten, waren aufgrund der angespannten Situation auf
dem Weltmarkt bis zum Jahresende 2007 Preiserhöhungen von 43,9% zu 
beobachten. Im Dezember 2007 sanken die Preise gegenüber dem Vormonat
um 0,9%. Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse 
lag im Jahresdurchschnitt 2007 um 0,9% über dem Stand des Vorjahres.
Im Gegensatz zu Erdöl und Mineralölimporten lagen die Preise für 
importiertes Erdgas im Jahresdurchschnitt 2007 unter denen des 
Vorjahres (- 7,0%). Da die Erdgaspreise über meist langfristige 
Lieferverträge an die Ölpreisdynamik gekoppelt sind, wirkte sich der 
Ölpreisrückgang 2006 mit Verzögerung erst 2007 auf die 
Preisentwicklung bei importiertem Erdgas aus. Die im August 
einsetzenden Preiserhöhungen führten dazu, dass der Index im Dezember
2007 nur noch 0,8% unter dem Stand von Dezember 2006 lag.
Der Import von Steinkohle verteuerte sich 2007 gegenüber dem 
Vorjahr um 7,9%. Kontinuierliche Preissteigerungen seit August 
gipfelten im Dezember 2007 in einer Teuerung gegenüber dem 
Vorjahresmonat um 24,7%.
Bei Eisenerzen und Nicht-Eisen-Metallerzen waren in der zweiten 
Jahreshälfte Preisrückgänge zu beobachten. Dies führte zu einer 
gegenüber den Vorjahren deutlich abgeschwächten durchschnittlichen 
Jahresteuerung 2007 von 5,5% (Nicht-Eisen-Metallerze) und 1,2% 
(Eisenerze).
Eine ähnliche Entwicklung zeigten auch die Preise für 
Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug. Sie verteuerten sich im 
Jahresdurchschnitt um 6,9%. Im Dezember 2007 lagen die Preise nach 
anhaltenden Preisrückgängen seit Juni um 6,2% unter dem Stand von 
Dezember 2006. Während Rohkupfer (- 2,5%) und Rohaluminium (- 1,5%) 
2007 im Jahresvergleich billiger wurden, stiegen die Preise für 
Nickel in Rohform um 46,3%, für Blei, Zink und Zinn in Rohform um 
19,8%; nach Preisrückgängen in der zweiten Jahreshälfte lagen diese 
Preise im Dezember 2007 wieder um 27,2% (Nickel) beziehungsweise 
10,7% (Blei, Zink und Zinn) unter dem Vorjahresmonat.
Preissenkungen waren im Vergleich zu 2006 unter anderem auch bei 
elektronischen Bauelementen (- 17,1%) und Datenverarbeitungsgeräten 
und -einrichtungen (- 28,1%) zu beobachten.
Die deutschen Exporteure konnten auf den Auslandsmärkten im Jahr 
2007 auf Preiserhöhungen gegenüber 2006 von durchschnittlich 1,8% 
zurückblicken. Nach einem moderaten Anstieg in der ersten 
Jahreshälfte kamen die Preise für den Export ab Juli fast zu einem 
Stillstand. Ein Grund liegt in dem starken Euro, der einen 
zusätzlichen Kostendruck erzeugt. So stiegen die Preise für Ausfuhren
in die Euro-Zone im Jahresdurchschnitt um 2,0%, während für Exporte 
in Nicht-Euro-Länder lediglich Preiserhöhungen von 1,6% realisiert 
werden konnten.
Im Dezember 2007 lag der Index der Ausfuhrpreise um 1,3% höher als
im Dezember 2006. Im November hatte die Jahresveränderungsrate + 1,2%
betragen. Gegenüber November 2007 veränderte sich der 
Ausfuhrpreisindex nicht.
Eine methodische Kurzbeschreibung und weitere Daten und 
Informationen zum Thema bietet die Online-Fassung dieser 
Pressemitteilung unter www.destatis.de.
Weitere Auskünfte gibt:
Marion Knauer,
Telefon: (0611) 75-2302,
E-Mail:  aussenhandelspreise@destatis.de
Index der Außenhandelspreise
Veränderung                
                                          gegenüber      Veränderung
    Jahr / Monat       2000 = 100         Vorjahres-      gegenüber 
                                          zeitraum         Vormonat 
                                              %               %
Index der Einfuhrpreise
2004 JD                    97,2             + 1,0               -   
2005 JD                   101,4             + 4,3               -   
2006 JD                   106,7             + 5,2               -   
2007 JD                   108,0             + 1,2               -
2006     Dezember         106,1             + 2,2           - 0,3
2007     Januar           105,4             + 0,7           - 0,7   
         Februar          105,9             + 0,8           + 0,5   
         März             106,5             + 0,9           + 0,6   
         April            107,5             + 0,5           + 0,9   
         Mai              107,8             + 0,6           + 0,3   
         Juni             108,4             + 1,3           + 0,6   
         Juli             108,7             + 0,4           + 0,3   
         August           107,9             - 0,6           - 0,7   
         September        108,5             + 1,3           + 0,6   
         Oktober          109,3             + 2,3           + 0,7   
         November         110,1             + 3,5           + 0,7   
         Dezember         110,0             + 3,7           - 0,1
nachrichtlich:
 Gesamtindex ohne
 Erdöl und Mineralöl-
 erzeugnisse              102,7             + 0,1           + 0,1
Index der Ausfuhrpreise
2004 JD                   101,1             + 0,5               -   
2005 JD                   102,4             + 1,3               -   
2006 JD                   104,8             + 2,3               -   
2007 JD                   106,7             + 1,8               -
2006     Dezember         105,6             + 2,4           - 0,1
2007     Januar           105,8             + 2,4           + 0,2   
         Februar          106,0             + 2,2           + 0,2   
         März             106,2             + 2,1           + 0,2   
         April            106,5             + 1,9           + 0,3   
         Mai              106,7             + 1,8           + 0,2   
         Juni             106,9             + 2,0           + 0,2   
         Juli             106,9             + 1,6         +/- 0,0   
         August           106,9             + 1,6         +/- 0,0   
         September        106,9             + 1,6         +/- 0,0   
         Oktober          107,0             + 1,3           + 0,1   
         November         107,0             + 1,2         +/- 0,0   
         Dezember         107,0             + 1,3         +/- 0,0
JD = Jahresdurchschnitt

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Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de

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