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Bundeszahnärztekammer

Mundgesundheit in Deutschland immer besser - dennoch gesundheitspolitischer Handlungsbedarf
Zahnärzteorganisationen stellen bundesweite Studie zur Mundgesundheit vor

Berlin (ots)

Die Karies ist in Deutschland dank intensiver Prophylaxe und guter
zahnärztlicher Versorgung weiter auf dem Rückzug. 12-jährige haben
heute im Schnitt nur 0,7 kariöse, gefüllte oder wegen Karies fehlende
Zähne. 1997 lag der Wert noch bei 1,7. Deutschland hat sich damit
eine internationale Spitzenposition bei der Mundgesundheit von
Kindern erobert. Auch bei Erwachsenen und Senioren sind Zahnverluste
deutlich rückläufig. Das ist die Essenz der Vierten Deutschen
Mundgesundheitsstudie (DMS IV), die das Institut der Deutschen
Zahnärzte im Auftrag der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
(KZBV) und der Bundeszahnärztekammer (BZÄK) durchgeführt hat. Die
Studie wurde heute in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
Doch die Erfolgsstory der Kariesbekämpfung hat auch eine andere
Seite: Parodontalerkrankungen, also chronisch-entzündliche
Erkrankungen von Zahnfleisch und Kieferknochen sind auf dem
Vormarsch. Auch sie führen häufig zum Zahnverlust. Dazu der
Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung, Dr.
Jürgen Fedderwitz: "Etwa 20 Prozent der Erwachsenen und 40 Prozent
der Senioren leiden in Deutschland unter einer schweren Parodontitis.
Das ist, so paradox das klingt, auch eine direkte Konsequenz unserer
Erfolge in der Kariesbekämpfung. Da die Menschen heute ihre Zähne
länger behalten, steigt ihr Parodontitisrisiko. Das führt schnell zu
einer Unterversorgung, die wir angehen müssen. Das ist die Front, an
der die zahnmedizinischen Schlachten der nächsten zwanzig Jahre
geschlagen werden."
Doch die Zahnärzteorganisationen sehen auch auf anderen Gebieten
Handlungsbedarf. Darauf wies der Präsident der Bundeszahnärztekammer,
Dr. Dr. Jürgen Weitkamp hin: "Aus der demografischen Entwicklung
ergeben sich weitere Herausforderungen im Zusammenhang mit der
medizinischen Bedeutung der Zahnmedizin und der Wechselwirkung von
Erkrankungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich mit dem
Gesamtorganismus. Wir brauchen angesichts der älter werdenden
Gesellschaft eine weitere Betonung der Alterszahnheilkunde. Außerdem
haben wir gerade in der Kariesbekämpfung noch eine Schieflage. Zehn
Prozent der Kinder, zumeist aus sozial schwachen Familien, haben 60
Prozent aller Kariesfälle. Neben der gesundheitspolitischen stellt
sich hier auch eine sozial- und bildungspolitische Aufgabe."
Zum Hintergrund: Die DMS IV ist eine repräsentative
Querschnittsuntersuchung, für die das Institut der Deutschen
Zahnärzte zwischen Februar und September 2005 in neunzig Städten und
Gemeinden insgesamt 4631 deutsche Staatsangehörige aus vier
Altersgruppen befragt und zahnmedizinisch untersucht hat. Als
Wiederholungsuntersuchung zur Dritten Deutschen Mundgesundheitsstudie
zeigt sie die Entwicklung der Mundgesundheit seit 1997 auf. Eine
Kurzfassung der Studie steht zum Download unter www.kzbv.de oder
www.bzaek.de zur Verfügung.

Pressekontakt:

Jette Krämer
Abt. Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundeszahnärztekammer
Tel.: 030 - 400 05 150
Mobil: 0176 - 522 228 58
Email: presse@bzaek.de

Original-Content von: Bundeszahnärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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