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Rheinische Post: Oettinger hat sich verrannt

Düsseldorf (ots)

Von Sven Gösmann
Schuld hat kein Verfallsdatum. Deshalb hat der 
baden-württembergische Ministerpräsident Oettinger einen Fehler 
begangen, als er ausgerechnet mit seiner Trauerrede auf Hans 
Filbinger einen Beitrag zur Debatte über die nationalsozialistische 
Vergangenheit unseres Land leisten und so etwas wie einen 
Schlussstrich ziehen wollte. Unter die deutsche Vergangenheit aber 
lässt sich kein Schlussstrich ziehen, weil ihre Folgen weiter wirken.
Nicht zuletzt der Streit, der jetzt über Oettingers Rede entbrannt 
ist, macht das deutlich.
Der Warnruf der Kanzlerin, die mehr sprachliche und politische 
Sensibilität Oettingers einfordert, mag aufgeregt wirken, ist aber 
angemessen. Weil die Motivsuche für Oettingers "ernst gemeinte" (wie 
er selbst sagt) Umdeutung des nationalsozialistischen 
Zumindest-Mitläufers und Marinerichters Filbinger in ein Opfer der 
Verhältnisse zu weit geht. Oettinger hat sich nicht unglücklich 
ausgedrückt. Er hat bewusst gehandelt. So ungerecht die 
Pauschalverurteilung der Kriegsgeneration ist, so sorgsam muss die 
Debatte über die Verstrickung Einzelner geführt werden, ob sie nun 
Filbinger, Grass oder wie auch immer heißen. Das verletzt mitunter 
ganze Altersgruppen. Es reißt Wunden auf und versperrt zu oft, auch 
im Falle Filbingers, den Blick auf spätere Verdienste. Trotzdem ist 
diese Diskussion alternativlos.

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