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Rheinische Post: Große Koalition der Enttäuschten

Düsseldorf (ots)

von Stefan Reker
Schon seit langem nicht mehr hat es ein derart großes Gefälle 
zwischen der Lage und der Stimmung in Deutschland gegeben. Die 
Wirtschaft wächst so stark wie seit vielen Jahren nicht, es gibt fast
500.000 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr und die geringste 
Neuverschuldung des Bundes seit der Wiedervereinigung. Zugleich 
schmiedet die große Koalition reihenweise Kompromisse: etwa zur 
Unternehmensteuer, zur Erbschaftsteuer, zum Bleiberecht für 
Flüchtlinge. Was zuvor jahrelang umstritten war, wird jetzt beinahe 
im Wochentakt vereinbart.
Was in anderen Zeiten zum Absingen politischer Jubelmessen reichen 
würde, geht derzeit im Missmut der Bürger über die Regierenden unter.
Woran liegt das? Es wäre zu kurz gesprungen, das Umfrage-Tief von 
Union und SPD nur auf den frustrierenden Streit um die 
Gesundheitsreform zurückzuführen.
Hinter den großen Enttäuschungen der Wähler stecken auch 
Selbsttäuschungen. Ein Teil hatte erwartet, dass eine große Koalition
auch große, schöne Reformen brächte. Andere hofften darauf, dass sich
bei diesem gegensätzlichen Bündnis schon nicht allzu viel ändern 
würde. Beide Erwartungen erweisen sich als falsch. Mit diesen 
Missverständnissen muss die Koalition leben. Sie kann aber auch daran
sterben  wenn die Beteiligten nun nicht die Nerven behalten, ihre 
Pflicht-Agenda unbeirrt abzuarbeiten.
Bericht: CDU/CSU 29%  SPD 29%, Titelseite

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