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Rheinische Post

Rheinische Post: Verbots-Irrtum

Düsseldorf (ots)

Von Stefan Reker
Die aktuelle Debatte über ein Verbot der rechtsextremistischen NPD
entspringt einmal mehr dem Missverständnis, dass derjenige der größte
Antifaschist sei, der am lautesten nach einem Parteienverbot ruft. 
Dabei verrät es eher eine gewisse Ratlosigkeit, wie zu verhindern 
ist, dass sich junge Leute vom Rechtsextremismus anlocken lassen. Die
Präsidentin des Zentralrats der Juden, Knobloch, hat es auf den Punkt
gebracht: Die Gesinnung lässt sich nicht gesetzlich verbieten, 
wichtiger sind politische Auseinandersetzung und Bildung. Das 
erfordert Alltagsarbeit jedes Demokraten - unspektakulär, aber 
flächendeckend. Das bringt freilich keine Schlagzeilen wie 
pseudo-markige Verbotsrufe. Wer ein neues Verbotsverfahren vor dem 
Verfassungsgericht fordert, sollte das Ende bedenken. Schon 2003 
drohte das Verfahren in Karlsruhe zu scheitern - auch ohne den 
Skandal, dass V-Leute des Verfassungsschutzes im Verbotsantrag als 
NPD-Quellen auftauchten. In der Demokratie entspricht das 
Parteienverbot einem politischen Todesurteil. Da reicht es eben nicht
aus, dass alle Demokraten eine Partei ekelhaft finden, um sie zu 
verbieten. Sie muss eine ernste Gefahr für die Verfassungsordnung 
sein, was die NPD bei weitem nicht ist - zum Glück.

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Telefon: (0211) 505-2303

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