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Rheinische Post: Draghi springt ein

Düsseldorf (ots)

Es war sicher gut, dass EZB-Präsident Mario Draghi nach Berlin gekommen ist, um den Bundestagsabgeordneten seine besonders in Deutschland umstrittene Euro-Rettungspolitik zu erklären. Wer ohnehin schon geahnt hatte, dass der Plan Draghis, notfalls unbegrenzt Staatsanleihen von Krisenländern aufzukaufen, im derzeit heiklen Stadium der Krise alternativlos ist, wird davon nach dem Auftritt Draghis vollends überzeugt sein. Vier gute Argumente konnte Draghi den Bedenkenträgern entgegen halten: Die EZB werde mit ihrem Anleihekaufprogramm die Inflation nicht zusätzlich anheizen, da sie an anderer Stelle wieder Geld vom Markt nehme. Zweitens seien in einigen Ländern eher sinkende als steigende Preise gefährlich. Drittens kaufe die EZB nur Anleihen am Markt, nicht von Regierungen, von verbotener Staatsfinanzierung sei also keine Rede. Viertens steigere die EZB den Reformdruck auf die Krisenländer. Der EZB-Kurs birgt zweifellos Risiken: Eine mittelfristig höhere Inflation in Deutschland wird Draghi kaum verhindern. Dennoch ist sein Plan der einzig machbare - weil die Regierungen nicht die nötige Kraft und den Willen haben, schmerzhafte Reformen rasch einzuleiten und wirksam umzusetzen.

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